Kolumbien Teil 2, 19-23/8/2011

Kolumbien | 23. August 2011 23:03
Da Dagmar noch etwas angeschlagen war als wir aufbrachen, schnallte Mete eine ihrer Taschen noch auf sein Gepäck obendrauf da wir nicht noch einen weiteren Tag pausieren wollten. Vollbepackt (zumindest Mete) gings dann los. Die Landschaft war jetzt gut hügelig mit einigen gemeinen Steigungen und wir ließen wir es ruhig angehen, machten viele Pause und früh Feierabend in einem Hotel auf dem Land neben einer Tankstelle. 
 
Während einer der Steigungen machten wir am Strassenrand Pause um uns ein wenig auszuruhen und etwas zu essen. Winkend und hupend fuhren die Autos und Lastwagen an uns vorbei. Einer dieser Lastwagen, er war gerade auf dem Weg ins Tal hinunter, stoppte etwa hundert Meter nachdem er uns passiert hatte, dann rollte er langsam rückwärts wieder bergauf. Wir dachten dass er vielleicht eine Einfahrt oder so verpasst hatte aber dann stoppte er genau auf unserer Höhe und der Beifahrer stieg aus und kam mit einer Ananas in der Hand auf uns zu um sie uns lächelnd zu überreichen. Was für eine nette Geste! :-)   
 
Am Nachmittag machten wir dann noch die nette Bekanntschaft mit dem Lastwagenfahrer Wilton der sehr an unserer Reise interessiert war. Wir hatten uns gerade von ihm verabschiedet als er nochmals hinter uns herkam, mit einer Tüte voller Erdbeeren für uns. :-)    
Endlich schafften wir es mal kurz nach Sonnenaufgang abfahrbereit zu sein, hatten wir uns doch viel vorgenommen für diesen Tag. Zunächst machten wir uns auf den Weg nach Popayan. Wir frühstückten gerade in einem netten Restaurant als wir bemerkten dass kolumbianische Indigenas draußen herumspazierten. Die Bedienung erklärte uns dass sie in den umliegenden Bergen ihre Dörfer haben. Kaum hatten wir uns wieder auf den Weg gemacht trafen wir auf einen Radverein, wir begrüßten uns nett, aber das Indigena-Paar das ein paar Meter rechts neben dem Trupp lief interessierte uns in diesem Moment ein wenig mehr. So schlenderte Mete zu ihnen herüber und sprach sie ganz nett an. Diese Indigena Familie war ausgesprochen offen was uns erstmal verdutzt hat. Er meinte auch wenn wir nochmal vorbeikommen sollten wir ihn in seinem Dorf besuchen damit man sich besser kennenlernen könne. Wir nahmen dies dankend an und meinten wenn wir wieder in der Nähe sein sollten würden wir dies gerne machen.   

   

Wie so oft wenn wir am Strassenrand sitzen stoppen die Kolumbianischen Radfahrer, erkundigen sich ob wir etwas bräuchten oder nehmen sich etwas Zeit auf ein Schwätzerchen. So wie auch Santiago der uns animiert hat sich vielleicht doch die schöne koloniale Innenstadt von Popyan anzuschauen.   

In Popayan fragten wir nochmal nach einer genaueren Richtung zum Zentrum und Hugo der uns gerade auf seinem Rennrad überholt hatte meinte er würde uns dahin führen und so bekamen wir eine nette Stadtführung durch Popayans Zentrum von Hugo. Da es dann Mittagsessenszeit war brachte er uns von dort aus zu einem Restaurant und zeigte uns noch wo der Supermarkt ist und wie wir wieder aus der Stadt heraus auf den Weg nach Pasto kommen.   

  

Kaum waren wir 10 Kilometer aus der Stadt herausgefahren unter vielen Anfeuerungen und Zurufen der lokalen Bevölkerung, wir dachten schon wir würden heute noch einiges an Kilometern erreichen, fing es an zu regnen. Wir dachten es wäre nur ein typischer starker und kurzer Schauer, aber nach fast 2 Stunden unter unserem Unterstand merkten wir dass wir uns getäuscht hatten. Und guckten ein bischen dumm aus der Wäsche weil weit und breit nichts war. So fuhren letztendlich bei strömendem Regen weiter einen Abhang hinunter und an der linken Hand stoppten wir beim ersten Haus das kam, was zufällig ein Restaurant war. Die stellvertretende Chefin Jolanta und der Nachtwächter Arsenio erlaubten uns mit Vergnügen unser Zelt im Restaurant wo immer wir möchten aufzustellen. Wir nahmen die Prämiumecke mit Blick auf den See. ;-) Zu unserem Glück schloss das Restaurant bereits um 18 Uhr und wir hatten alles für uns.   

  

   

So langsam wurde es jetzt noch bergiger auf der Panamericana in Richtung Süden. Steil waren die Anstiege und in viel zu schneller Fahrt ging es wieder hinunter so dass wir kaum Zeit hatten uns während der Abfahrt zu erholen bevor der nächste Anstieg anstand. So machten wir auch die nächsten Tage leider nicht mehr die Distanzen die wir uns eigentlich vorgenommen hatten, aber die wundervolle Berglandschaft entschädigte uns dafür. Jetzt sind wir in Remotino und ruhen uns einen Tag aus um Kräfte zu sammeln für den Aufstieg nach Pasto und dann weiter zur ecuadorianischen Grenze welcher uns auf eine Höhe von über 3200 Metern führen wird.