Eyre Peninsula bis Adelaide, 28.11.2014 -1.1.2015

Australien | 25. Januar 2015 09:57

Ab Ceduna waren wir nun wirklich aus dem australischen Outback raus und von hier an sollte es ja einfacher werden was unseren Nachschub an Essen angeht. Daher nutzten wir das Internet im Roadhouse von Ceduna ausgiebigst aus und genoßen unsere Burger. Von der Zeitverschiebung wussten wir natürlich schon, allerdings nur theoretisch denn zum Einkaufen im großen Supermarkt hatten wir es irgendwie doch nicht mehr zeitig geschafft. So herrschte nun weiterhin gähnende Leere in unseren Vorratstaschen.

Von Ceduna hatten wir bisher nix Gutes gehört, massenweise betrunkene Aborigines beherrschen das Stadtzentrum hieß es und wilde Schlägereien würde es geben und so weiter. Nun einige angetrunke und laut rufende Aborigines sahen wir wirklich, aber die wirkten nicht besonders bedrohlich, halt nur etwas laut für unseren Geschmack. Bill der Farmer aus Ceduna erzählte uns dann von seiner Arbeit mit den Aborigines, unter anderem auch, dass sie ihre Unterhaltungen sehr laut führen, was viele Weiße dann als Streit und etwas Bedrohliches interpretieren.

Von hier an wollte wir das Eyre Peninsula bis Port Lincoln runter fahren da die Gegend hier wohl sehr schön sein muß. Einkaufen konnte wir erst im kleinen Küstenort Streaky Bay. Und wir waren fast erschlagen vor lauter Angeboten die es wieder zu kaufen gab.

Herrlich wieder so unbeschwert radeln zu können und Känguruhs zu bestaunen die neben uns herüpften. Vor lauter Unbeschwertheit vergassen wir an einem Tag unsere Wassersäcke aufzufüllen. Da der Campingplatz den wir ansteuerten sehr runtergekommen war und dessen Betreiber ebenso, fuhren wir weiter und wollten einfach irgendwo wild zelten. Nur gab es da ein kleines Problem, wir hatten kein Wasser. Tja, so ist das wenn man sich zu sicher fühlt…

So sind wir an den tollsten Plätzen einfach weitergefahren bis die Sonne unterging und nach wie vor gab es nichts wo wir etwas Wasser auftanken konnten. Also ging es im Dunkeln weiter. Dann sahen wir doch noch ein Haus wo Licht brannte und daher wohl auch jemand zu Hause war. Wir fuhren hin und erschruken die Famlie zu später Stunde die in ihrem Ferienhaus bei Venus Bay Urlaub machten, tranken literweise Wasser und Tee und am Morgen zeigte uns Olli, der Familienvater, noch die Ortschaft.

Anschließend wollten wir weiter nach Elliston radeln aber wieder einmal gab es starken Gegenwind und wir kamen kaum vorwärts. Da wir eh noch müde waren von dem langen Radeltag des Abends zuvor wollten wir den Tag auch schon beenden. Wie bestellt gab es rechte Hand auch eine Farm wo der Farmer Les gerade im Garten arbeitete. Wir fuhren in die Einfahrt rein, da kam er auch schon sehr erfreut auf uns zu und während wir uns noch mit ihm unterhielten kam auch gerade Kerry, sein Frau, aus Adelaide zurück. Sie luden uns zu sich ein da sie mehrere freie Zimmer hatten. So dinierten wir vorzüglich mit den beiden und schliefen den Schlaf der Gerechten, ausnahmsweise seit längerem, in einem weichem Bett anstatt einer Scheune oder dem Outback.

Tags drauf kamen wir auch in Elliston an und der Campingplatz im Ort kam uns sehr gelegen. 50 Meter zum Strand und 100m zum Geschäft wo man so das Nötigste einkaufen kann. Was will man mehr? Hier blieben wir auch direkt ne Woche und ließen die Seele baumeln. Mit Les und Kerry trafen wir uns fast täglich und machten Ausflüge in die Umgebung. Die Strände und Steilklippen hier sind schon schön und beeindruckend.

Unseren Plan bis hinunter nach Port Lincoln zu fahren verwarfen wir wieder da wir dort eh nicht dort bleiben wollten und eh nur eingekauft hätten. Urlaub haben wir ja gerade gehabt und so wollten wir das Peninsula stattdessen von West nach Ost durchqueren. Der erste Teil war ziemlich ok bis uns wieder der blöde wind frontal auf die Nase blies. Zu dem starken Wind hatten wir die australische Hitze wieder von der wir ja bisher ziemlich verschont wurden. Was uns sehr gut gefiel ist dass es ja kaum Verkehr auf den Straßen dieser Farmlandschaft gab und wenn ein Auto uns überhohlte hielten sie an und fragten ob wir etwas benötigten, aber diesmal hatten wir ja vorgesorgt.

Ab Port Augusta herrschte dann wesentlich mehr Verkehr auf der Hauptstrasse und so wichen wir auf die Nebenstrasse im Landesinneren aus welche uns am Mount Remarkable (tolle Bäume und sehr viele Vögel) und dem Clare Valley (Weinanbaugebiet) vorbeiführte.

Von hier aus war es auch nicht mehr weit bis nach Adelaide wo wir von unseren Warmshower Gastgebern Erin und Peter schon erwartet wurden. Ihr Haus erreichten wir bereits am Vormittag und wurden herzlich Willkomen geheißen.

Sofort verstanden wir uns bestens und verbrachten ein super tolle Zeit mit den beiden. Am zweiten Weihnachtstag waren wir alle von Erins Vater zum Champagnerfrühstück eingeladen und tags drauf gingen wir gemeinsam ins Kino und schauten uns den dritten Teil des “Hobbits” an.

An einem der Tage bekamen wir auch Besuch von Gerd Müller, einem weiteren Weltenradler. Unser Freund SK hat uns von ihm in Singapur erzählt. Er war uns immer ein Stück voraus, aber da eine Tante von ihm ihren 100sten Geburtstag feierte kam er von Melbourne nach Adelaide zurück und auch uns besuchen. Der jute Mann ist schon von Deutschland über Asien nach Australien geradelt und hat open end. Also vielleicht sehen wir ihn ja unterwegs wieder.

Zwischen Weihnachten und Neujahr baute Peter am Gartenbeet und gab Mete einen Crashkurs in der Werkstatt an allerlei Maschinen die dafür eingesetzt wurden. So durfte der Doppel-Linkshänder Mete auch mal mitmischen und hatte große Freude daran.

Bedingt durch unsere Reise treffen wir natürlich auf tolle Leute und bekommen an erster Hand mit wie sie ihr Leben leben und was sie neben ihren Jobs noch so machen oder arbeiten (Beispiel Lehmhaus in Uruguay). Hier und da bekommen wir halt Gelegenheit auch mal mit zu machen und finden es echt interessant. So ein Gartenbeet aus den Resten die so in der Werkstatt liegen oder Teilen die man so noch im Garten hat zu erstellen ist doch toll.

So rückte das neue Jahr auch schon immer näher und bedeute für uns den Abschied von unseren neuen Freunden die wir sicherlich wieder sehen werden. Nachdem wir gemeinsam Silvester feierten brachte uns Peter noch zum Flughafen und so verabschiedeten wir uns auch von Australien und werden in Kiwiland schon erwartet.

Pelikan bei Venus Bay

Pelikan bei Venus Bay

Küste bei Venus Bay

Küste bei Venus Bay

Die Familie von Olli, Karen, und Sarah neben deren Ferienhaus wir bei Venus Bay zelteten

Die Familie von Olli, Karen, und Sarah neben deren Ferienhaus wir bei Venus Bay zelteten

Strand von Elliston

Strand von Elliston

Ausflug mit Les und Kerry zu Locks Well

Ausflug mit Les und Kerry zu Locks Well

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

unterwegs

unterwegs

ein letztes Mal wild campen, direkt hinter dem Gebüsch befindet sich die Hauptstrasse

ein letztes Mal wild campen, direkt hinter dem Gebüsch befindet sich die Hauptstrasse

Vogel

Vogel

coole Bäume gibts hier

coole Bäume gibts hier

Watch for bicycles!

Watch for bicycles!

auf einer Farm

auf einer Farm

an einem Wasserreservoir

an einem Wasserreservoir

Weihnachtschmuck

Weihnachtschmuck

Unser Zeltplatz in einem Vorort von Adelaide

Unser Zeltplatz in einem Vorort von Adelaide

Treffen mit Reiseradler Gerd Müller

Treffen mit Reiseradler Gerd Müller

Erin

Erin

Peter und Mete

Peter und Mete

mit Peter und Erin

mit Peter und Erin

An dieser Stelle auch noch ein großes Dankeschön an:

Bei Kenny, Heather und ihren Kids kühlten wir uns ab und verbrachten wir einen netten Nachmittag.

Bei Kenny, Heather und ihren Kids kühlten wir uns ab und verbrachten wir einen netten Nachmittag.

Bei Kery zelteten wir in der Scheune in der Nähe von Lock.

Bei Kery zelteten wir in der Scheune in der Nähe von Lock.

Unser Camp in Kerys Scheune

Unser Camp in Kerys Scheune

Als wir bei Trish und Roger zelteten wurde Dagmar krank. Trish vereinbahrte kurzerhand einen Termin undt fuhr sie zum Arzt ins 20km entfernte Clare. Vielen lieben Dank nochmal für eure Hilfe :-)

Als wir bei Trish und Roger zelteten wurde Dagmar krank. Trish vereinbahrte kurzerhand einen Termin und fuhr sie zum Arzt ins 20km entfernte Clare. Vielen lieben Dank nochmal für eure Hilfe :-)