Kia Ora im Kiwiland, 2.-17.1.2015
Nach einer schlaflosen Nacht in den engen Sitzen im Billigflieger kamen wir morgens um 4:30 in Kiwiland an. Sie mal einer an da wurden doch glatt unsere sehr gründlich gereinigten Räder und Schuhe auf Sauberkeit inspiziert. Denn die Neuseeländer haben echt Angst um ihre Flora und Fauna.
Auch dass man ein Ausreiseticket hat ist den Kiwis sehr wichtig, denn sonst kommt man erst gar nicht rein. Wir dachten dass die das eh nicht checken (wie in Australien), relaxed wie die Kiwis ja sonst sind .Aber da scheint sich einiges geändert zu haben. So mußten wir vor dem Einchecken unseres Fluges doch tatsächlich noch nen Weiterflugticket sonst wohin kaufen, nur um das am nächsten Tag gleich wieder zu stornieren.
Naja, wir fragten uns ob Paul unser Couchsurfing-Gastgeber, der uns um 5:00 Uhr morgens (!) abholen wollte, in Maori-Tracht ankommen würde und laut Kia Ora to Aotearoa ruft und uns seine Nase zur Begrüßung ins gesicht reibt?
Nur ein nettes “Good Morning guys” und die Hand anstelle der Nase gab es. Ok noch wollte kein Südpazifikgefühl aufkommen, vielleicht war es ja auch ein wenig zu früh dafür.
Also fuhren wir nach Christchurch rein und kamen in Pauls Wohnmobil unter, und nach nem kurzen Plausch versuchten wir auch etwas Schlaf nach zu holen.
Als wir dann halbwegs ausgeschlafen waren, also zwei Tage später, fuhren wir nach Christchurch rein um einige Besorgungen zu machen und zu schauen ob die Stadt nach dem schweren Erdbeben vom Februar 2011 wieder in Schuß gebracht wurde. Überall sah es nach fetter Bauststelle aus und die Geschäftstraße wirkte eher wie ein Hafen. Viele umfunktionierte Container sieht man da, aus denen nun waren angeboten werden.
In der Gegend in der wir in Christchurch untergebracht waren sah man auch viele fertige und heruntergekommene Leute. Junkies, Vollgesoffene, die um mittags noch oder schon vor sich hintorkelten oder sich mit Passanten kloppten. Wir haben gehört dass dies zum Teil noch Folgen vom Erdbeben sind, da viele alles über Nacht verloren haben und in den wirtschaftlichen Ruin gingen, da die Versicherungen wohl teilweise nicht alles bezahlten.
Nachdem wir uns einigermaßen organisiert hatten machten wir uns auf den Weg die Südinsel zu erkunden. Die Stadt hatten wir ziemlich bald hinter uns gelassen und siehe da Container sah man keine mehr. Schöne Gärten und Prachthäuser schmückten die Vororte der Stadt. Wir wollten uns auf unserem Wege nach Dunedin erst den Mount Cook und die umliegenden Seen anschauen und dann über den “Alp to Ocean Bicycle Trail” runter zur Küste fahren.
Mit dem Wetter hatten wir und viele andere Tourenradler, die wir unterwegs trafen, recht viel Glück, denn mit der Sonneneinstrahlung leuchteten die Seen und Flüsse in herrlichem türkis und auch der Mount Cook war in voller Pracht zu sehen. So hatten wir ein paar sehr schöne Radeltage. Nur mit dem Verkehr ist hier nicht zu spaßen und so sind wir jedesmal froh, wenn wir auf einen der leider wenigen Fahrradwege oder wenigstens eine der Seitenstrassen ausweichen können.
Auch sind wir in der Hauptsaison unterwegs was dann heißt das selbst die Campingplätze bis zu 40$ pro Zeltplatz kosten, ein happiger Preis für Langzeitweltreisende. Dafür war es nie ein Problem einen Zeltplatz auf einer der zahlreichen Farmen zu finden.
Aber wir waren doch erstaunt dass die Leute auf dem Weg zum Mount Cook zwar freundlich und hilfsbereit waren aber dennoch etwas reserviert. Dies änderte sich als wir von den Bergen wieder auf dem Weg in Richtung Küste waren. So nahm sich z.B. Farmerin Michelle die Zeit uns auf ihrer 6000 Hektar großen Milchfarm herumzuführen und die Melkmaschienen etc. zu erklären.
Bei Oamaru erreichten wir wieder die Küste, an welcher wir nun auf den gewundenen und zum Teil sehr steilen Nebenstrassen bis hinunter nach Dunedin pedalten, wo Metes Freund Thomas (Matse) und seine Familie auf uns warteten.
Ein Dankeschön auch nochmal an Sharon und Merry bei Omarama bei denen wir bei stürmischen Wetter einen windgeschützten Platz zum zelten fanden.