Wow, da hat sich der Thomas (Matse) ja echt nen schönen Platz zum Leben ausgesucht. Einen Hektar Grünfläche mit Blick über die Otago Bay und nur 5 Minuten in die Innenstadt von Dunedin, der angeblich schottischsten Stadt von ganz NZ.

Des einen Freud, ist ja des anderen Leid, gell? So durften wir doch zum Abschluss eines sehr anstrengenden Tages, wo es nur rauf und runter ging, die letzten 10 Minuten steil Berg hochfahren um dann aber zum Trost vom Thomas in die Arme genommen zu werden. Sichtbar groß war die Freude sowohl beim Thomas als auch beim Mete. Lang hatten sich die beiden nicht mehr gesehen. Dagmar schnappte immer noch nach Luft.

So lernten wir  auch gleich seinen Vater Horst Mattern kennen. Dem ein oder anderen Junggebliebenen von euch sollte der Name irgendwo im Hinterkopf sein. Denn Horst vertrat die BRD bei den Olympischen Spielen 1968 & 1972 im Kanufahren, war 15-maliger Deutscher Meister und 2x Vizeweltmeister. Von Mete erhielt er obendrein eine Auszeichnung für seinen grenzenlosen Humor.

Kurz darauf kam auch Ursel mit den Kindern Finn, Hannah und Ylvie vom Ausflug heim und so war es uns eine Ehre Ursel kennen gelernt zu haben. Ursel ist eine super liebe und sehr engagierte Mutter von Dreien und genauso wie Thomas eine Vollblut-Wissenschaftlerin und promovierte Meeresbiologin.

Die beiden lernten sich in einer russischen Arktisstation kennen und arbeiten nun in Dunedin im Team als Verhaltensökologen. Seit Jahren geht die Gelbaugen-Pinguin-Population drastisch den Berg runter und unermüdlich versuchen Thomas und Ursel heraus zu finden, woran es liegt. Indizien gibt es natürlich viele aber hier geht es um Fakten und Beweise.

So hatten wir das Vergnügen den Thomas für einige Tage bei der Arbeit zu begleiten. Solange die Pinguine Nachwuchs in ihren Nestern haben, kehren sie allabendlich von ihren Jagdtrips auf See zurück um die Küken zu füttern. Seit November schon haben Thomas, Ursel und Horst brütende Pinguine mit kleinen Fahrtenschreibern ausgerüstet, die über GPS und Drucksensoren die Bewegungen der Pinguine auf See aufzeichnen. Aus diesen Daten lässt sich dann ablesen wie hart die Pinguine arbeiten müssen, um ausreichend Nahrung für ihre Küken zu finden. Und man kann sehen, inwiefern die Bewegungen der Pinguine von menschlichen Faktoren (z.B. Fischerei, Wasserverschmutzung, etc.) beeinflusst werden.

Kürzlich ist dem Team eine für Fachleute sensationelle Aktion gelungen. Sie haben es geschafft einem Pinguin eine Minikamera auf dem Rücken zu befestigen. Ursprünglich soll damit der Zustand des marinen Lebensraumes der Pinguine untersucht werden. Allerdings stellte sich heraus, dass solche Videoaufnahmen noch ganz andere Erkenntnisse liefern, wie  z.B. über die Sauerstoffaufnahme oder die Frequenz der Flügelschläge. In der nächsten Saison hofft Thomas eine Zeitschaltuhr einbauen zu können, so dass man in Erfahrung bringen kann wie die Vögel z.B. bei der Nahrungssuche vorgehen, was sie jagen und wie erfolgreich sie dabei sind um damit dann Rückschlüsse auf den Bruterfolg ziehen zu können.

Über Thomas und Ursels Bruterfolge muß man sich aber keine Sorgen machen. Sie haben ja wie oben bereits erwähnt drei wundervolle Kinder, Finn, der ja jetzt schon so sportlich wie sein Großvater ist und sicherlich bald die besten Hamburger von Dunedin brät und Hannah und Ylvie die einen wortwörtlich verzaubern können. Bis bald ihr Lieben!

 

Anbei zwei Nachrichtenberichte über die Pinguin-Aufnahmen mit der Minikamera. Das vollständige Video könnt ihr übrigens hier auf Vimeo sehen.
Und für alle die weiteres Intersse an Thomas, Ursels, und Horst Arbeit haben hier noch der Link zu ihrem Fiordlandpinguin-Blog.

 

 

Und nun unsere Fotos aus Dunedin: