Bulgarien, 17.-25.6.2013

Bulgarien | 30. Juni 2013 10:30

Die Grenzstadt Girugiu war unsere letzte Kleinstadt auf der rumänischen Seite. Wir waren sehr überrascht eine so schicke Ortschaft vorzufinden. Links und rechts der Haupstrasse gab es sehr einladende Cafes mit Schaukelstühlen in die man sich reinsetzen oder sogar reinlegen konnte. Um hier nicht ganz kleben zu bleiben hielten wir erst gar nicht an und fuhren über die Grenzbrücke nach Bulgarien. Die Brücke mußten wir uns glücklicherweise nicht mit zuvielen Trucks teilen denn ausweichen war leider nicht möglich.

auf der Grenzbrücke zwischen Rumänien und Bulgarien

auf der Grenzbrücke zwischen Rumänien und Bulgarien

Kurz nach der Grenze gab es Wechselstuben und wir konnten unser Restgeld aus Rumänien mitsamt einiger Dollar umtauschen.

Unsere erste Stadt in Bulgarien war Ruse welche sich größer als angenommen herausstellte. Hier wollten wir uns ein Hotel suchen um erstmal im neuen Land “anzukommen”, das heißt man checkt die Gepflogenheiten der Leute, bekommt ein Gefühl für Sicherheit und Preise etc.

Das mit der Hotelsuche entpuppte sich schwerer als gedacht denn wir dachten die würden uns in einer solchen Stadt ja nur so entgegenfliegen. Aber dem war nicht so und hinzu kam noch dass man in Bulgarien kyrillische Schriftzeichen verwendet. So fuhren wir einfach weiter und dann stand da schwupp die wupps eine Stadtkarte an einer Kreuzung.

Wir fuhren kurz den Bordstein hoch wo einige  Bistrotische standen. Wir schauten uns kaum die Karte an da sahen wir drei Leute an so einem Tisch sitzen die auch schon zu uns rüberschauten. Mete wollte sich kurz bei den Dreien erkundigen, aber Maria kam schon auf uns zu und fragte mit einem Lächeln im Gesicht was wir denn suchten und die zwei anderen, Ivelina und Roman, baten uns sogleich doch Platz zu nehmen. Gesagt getan, so stiessen wir mit den Dreien an und kamen sofort ins Gespräch. Sie hatten sich gerade über Tourenradler unterhalten und fragten sich wie dies denn wohl so sei mit all den Strapazen, der Hitze usw und auf einmal standen wir da :-) Das mit den Strapazen wurde von Mete abgewimmelt wobei Dagmar beim Wort Strapazen nur so nickte hehe.

Apropos nicken… Dagmar wollte bei unserer Kellnerin eine Cola bestellen aber die junge Frau schüttelte nur den Kopf. Hm komisch keine Cola? Ok Cola light? Wieder ein Schütteln mit dem Kopf??? Cola zero vielleicht?? Da hat Maria verstanden und erklärte uns das ein rechts nach links Winken des Kopfes in Bulgarien “Ja” bedeutet, so wie z.B. in Sri Lanka oder Indien. Ok so bekam Dagmar gegen ihre Strapazen doch noch ihre Cola. Mit Ivelina sprachen wir dann plötzlich deutsch denn Sie hat Germanistik studiert und war auch schon zu Besuch in Deutschland.

von links: Ramon, Mete, Dagmar, Maria, Ivelina

von links: Ramon, Mete, Dagmar, Maria, Ivelina

Sie lud uns zu sich nach Hause ein um dort die Nacht zu verbringen und so lernten wir auch ihren Partner Emil kennen der uns zum leckeren vegetarischen Abendessen als Aperitif selbstgebrannten Obstler seiner Eltern eingoß. So verging der Abend im nu und wir schlummerten auf dem Gästebett der beiden den Schlaf der Gerechten. Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit hausgemachtem Ayran anstelle des Obstlers und verabschiedeten uns herzlichst von unseren neuen Freunden.

Unser Weg in Bulgarien wurden von vielen netten und zurückhaltenden Menschen begleitet. So campierten wir abends an Firmengrundstücken, Restaurants oder verkrochen uns ganze 4 Tage vor der glühend heißen Sonne in einem Hotel in Yambol.
An dem Ort wo wir vorher  schon einchecken wollten gab es leider kein einziges freies Zimmer mehr. Im ersten Hotel wo wir an der Tür standen fragten wir eigentlich just for fun nach dem Preis denn wir dachten uns dass ein solch edles Hotel eh weeeiiiit über unserem Budget stände. Aber es kostete nur 25 € die Nacht im Doppelzimmer inklusive Frühstück!! Wow! Aber die Managerin schaute hin und her und meinte dass sie nix machen könne, es gäbe einfach keine Möglichkeit uns unterzubringen. Im Motel gegenüber sah es genauso aus. Einige Meter die Straße runter hatte das nächste Hotel sogar ein riesen Swimmingpool mit einer angehörigen Bar und Restaurant, aber das letzte Zimmer war gerade vor uns vermietet worden :-(

So kauften wir noch schnell beim Pennys ein und fuhren auf gut Glück weiter bevor es dunkel wurde und trafen etwa 15 km nach der Stadt auf ein Restaurant wo wir unser Zelt aufschlugen. Auch hier konnten wir (also Mete) uns mit türkisch besser verständigen als wie mit englisch oder deutsch, denn ca 10% der bulgarischen Bevölkerung sind Türken. Der alte Nachtwächter sprach es zwar nicht mehr so gut aber immerhin hatten wir einiges zu lachen.

Tags drauf ging es wie oben schon erwähnt nach Yambol und diemal checkten wir sicherheitshalber mittags schon ein. Man muß sagen die Hotels in Bulgarien sind absoute Klasse und für Mitteleuropäer sehr günstig. An solchen Ruhetagen wo wir uns ja teilweise erst am späten Mittag raustrauen fragen wir uns selber wie man sich bei solch einer Hitze überhaupt draußen aufhalten kann, geschweige denn auf dem Fahrrad rumfährt.

Aber was tut man nicht so alles…… und so fanden wir uns dann auch schon bald wieder auf der Strasse wieder, bei brütenden 43°Grad Celcius. Bis auf die heißen Temperaturen die uns alles Wasser aus den Poren heraustrieben passierte auf den letzten 65 Kilometern bis zur Türkischen Grenze bei Lesovo nicht mehr viel.

unterwegs bei 43°Grad

unterwegs bei 43°Grad

schönes Auto, wir glauben ein Lada

schönes Auto, wir glauben ein Lada

Lavendel

Lavendel

Weizenfelder

Weizenfelder

Pferdekarren

Pferdekarren