Uruguay, von Minas nach Rivera, 18/03-04/06/2012

Uruguay | 5. Juni 2012 21:43

Während Dagmar auf Besuch bei ihrer Familie in Deutschland war, verbrachte Mete die  Zeit bei unserem lieben Freund Martin und seiner Familie etwas außerhalb von Minas. Für Mete war es sehr angenehm auch mal mehrere Wochen an einem Fleck zu bleiben vor allem weil ihm die Zeit durch die Herzlichkeit von Martin und seiner Familie sehr versüßt wurde. Mete wurde innerhalb kürzester Zeit einfach Teil der relativ großen Familie und fühlte sich daher auch wirklich zu Hause. Da gerade die ganze Familie an ihrem Gemeinschaftsprojekt, welches aus dem Bau eines Lehmhauses bestand, arbeitete, brachte Martin Mete bei wie man beispielsweise die Lehmmischung macht, in welchem Verhältnis Erde, Sand und Stroh zu stehen hat, und welche verschiedenen Techniken es gibt. Mete war begeistert von dem Familienprojekt und schloß sich dem natürlich sehr gerne an. Anschließend saßen alle zusammen zum Abendessen oder wir verbrachten die Abende mit Pingpong-Spielen oder halt einfach vorm Kaminfeuer.

Eines Tages traf Mete im Internetcafe auf die Kanadier Shala und Peter die bereits 8 Jahre auf Weltreise sind wobei sie die letzten Jahre von öffentlichen Verkehrsmitteln auf Fahrräder umgesattelt haben. Die ersten Fahrräder ließen sie sich nach eigenem Design in Afrika zusammenschweißen. Kurzerhand wurden sie auch von Martin zu sich nach Hause eingeladen. Wir verbrachten einen herrlichen Abend bei Hamburger und Bier und tauschten uns natürlich über unsere Reiseerlebnisse aus. Einige Tage später fand auch Juan, der auf Südamerikaumradlung ist, den Weg zu Martin. Juan konnte Mete viele Informationen bezüglich Patagonien und den Nationalparks sowie der Carretera Austral geben. Alles in allem verbrachte Mete eine sehr angenehme und entspannte Zeit in Minas.

Shala, Peter und Martin (von links)

Nach etwa 5 Wochen fand auch Dagmar wieder den Weg zurück nach Uruguay. Nach der langen Pause mußte sich Dagmar erst wieder neu auf die Weiterreise und das Leben “on the Road” und dessen Strapazen einstellen und so ließen wir es erstmal sehr langsam angehen und pausierten direkt nach den ersten Radeltagen nochmals für 2 Wochen in der Kleinstadt Florida. Mit neuer Motivation und Elan ging es dann aber auch weiter und wir genossen die Landschaften und vor allem die Freundlichkeiten der Uruguayer sehr.

Unser Weg führte uns durchs Landesinnere von Uruguay. Zuerst wieder zurück nach Paysandu wo wir unsere Reise wegen Dagmars Flug unterbrochen hatten, von dort aus über die sehr eindrucksvolle und einsame Farmlandschaft in den Norden des Landes, nach Rivera welches die Grenze nach Brasilien bildet. Überwiegend campten wir bei den besonders freundlichen Gauchos die uns ständig mit einem Asado (BBQ) versorgen wollten.

Trockenes Camp in der Scheune

Mete mit unserem Gaucho-Freund der gerade ein Lamm schlachtete

Auf der einsamen Strecke der Routa 26 gab es weit und breit kein Platz zum campen und auch Wasser und Essen war schon sehr knapp. Wie eine Fatamorgana tauchte bei Abenddämmerung das kleine Geschäft von Maira auf wo wir einkaufen und Wasser auffüllen konnten und auch direkt einen Zeltplatz angeboten bekamen. Wieder einmal großes Glück und nette Gesellschaft am Ende eines langen Radeltages.

Außerhalb von Tacuarembo campten wir an dem wunderschönen Lago Itapo. Mete packte gerade unsere Utensilien zusammen damit wir einkaufen gehen könnten und wunderte sich wo denn Dagmar bleibt. Dann konnte er seinen Augen nicht glauben. Madame kam hoch zu Ross auf Gauchopferd Chiquita angeritten in Begleitung der Familie von Jose, Susanna und Delfina sowie deren Familienfreund Frederico die sie soeben kennengelernt hatte. Ein Bild für die Götter. Nach einem netten Plausch forderten Susanna und Jose Mete auf sich doch eben auf deren Rennpferd Black zu setzen. Jose, der bereits wußte dass Mete gerade drei mal in seinem Leben auf einem Pferde saß, meinte er solle sich entspannen und führte uns alle zum Ausritt aus.

Mete hatte sich gerade an die Anweisungen und das angenehme Gefühl auf dem Edelpferd  gewöhnt als er dann warscheinlich irgendein falsches Kommando an das Pferd gegeben hat und Black losgallopierte. Mete hatte einen Puls von 380 und Jose der hinter ihm hersprintete ebenfalls. Jose der auf seinem Gauchopferd nicht hinter Metes Edelrennpferd nachkam rief ihm zu wie er ihn zu stoppen hatte. Mete hat das allerdings falsch ausgeführt und Black, der Arme der genauso konfus war wie Mete, spurtete immer wieder im Gallop los. Schlussendlich gelang es ihm doch noch Black zu stoppen da Jose immer näher kam und sah das Mete die Zügel eigentlich zu hoch hielt um das Pferd zu stoppen. Dies war ein unbeschreibliches Gefühl da dies das dritte Mal ist das ein Pferd mit Mete durchgeht, allerdings waren die anderen allenfalls als Ponys die ihrem Lebensende entgegen schauten anzusehen. An Black kam keiner heran. Dies war ein prägendes Erlebnis im Leben des jungen Mannes der eines Tages Reitunterricht nehmen möchte. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Jose, Susanna, Delphina und Frederico.

Am Lago Itapo

Zum Abschluss unserer Ururguay-Durchquerung fragte uns ein junger Mann names Serrano ob er ein Bild von uns haben dürfte und ob wir bereit wären ihm am nächsten Tag im Live-Radio ein Interview zu geben. Da wir gerade dabei waren die Grenze zu überqueren, die wir gerade eh verpasst hatten denn wir waren schon 5 Meter von der brasilianischen Seite entfernt und es gab keinen Grenzposten, mußten wir leider im Moment absagen. Da die Immigration ein gutes Stück zurück inmitten der Stadt Rivera lag begleitete er uns auf seinem Moped dorthin. Die Grenzformalitäten waren sehr schnell erledigt und so hatten wir dann noch etwas Zeit ein Interview mit Serrano für seine lokale Radiostation zu führen. Hierbei hatten wir dann endlich die Gelegenheit uns bei den Uruguayern für Ihre Gastfreundschaft zu bedanken. Sollten wir noch einen Mitschnitt des Interviews bekommen reichen wir euch den noch nach.

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