El Salvador, 28/5-3/6/2011

El Salvador | 9. Juni 2011 04:04
 
Von Antigua aus brauchten wir dank einer rasanten Abfahrt nur noch 1,5 Tage bis zur Grenze nach El Salvador ganz im Süden. Wir verließen das Hochgebirge und fanden uns wieder im tropisch heißen Tiefland unweit der Pazifik Küste. Entlang der Straßen lagen nun teilweise Unmengen von furchtbar stinkendem Müll. Auch der Anteil an Indigenas in der Bevölkerung nahm rapide ab, dafür gab es mehr Gangs die aus ihrem Waffenbesitz keinen Hehl machten.  

Einer von nem Trupp Besoffener lief uns kurz sehr energisch nach und als wir stehen blieben (den Trick wenden wir ja bei bellenden und uns nachlaufenden Hunden an) wurde er ähnlich wie die Hunde auch auf einmal ganz nett und stellte sich vor und fragte ob wir denn Kameras “für die Presse” hätten (er meinte sicherlich Kameras für Bilder) und als wir meinten ‘nein wir haben nix für die Presse’ verabschiedete er sich genauso schnell wie er zuvor ankam.  

Der Grenzübertritt verlief schnell und unproblematisch und Belästigungen durch irgendwelche “Helfer” blieben aus.  

   

Wir wurden empfangen von äußerst netten und relaxten El Salvadorianern und die begeisterten “Gringo”-Rufe (so werden die Amis von den Latinos genannt) der uns zuwinkenden Kinder von überall her begleiteten uns durch das Land. Wir hatten viele nette kurze Begegnungen mit der Bevölkerung und auch die Strassen waren in einwandfreiem Zustand mit sehr breiten Seitenstreifen und so machte es einfach nur Spaß trotz der großen Hitze hier zu radeln.  

  

Als Route hatten wir die Carrertera 2 gewählt welche immer unweit der Küste verlief und so vermieden wir es durch die Hauptstadt San Salvador fahren zu müssen. Immer wieder hatten wir schöne Ausblicke auf einen der zahlreichen Vulkane Zentralamerikas oder auf die Küste.  

  

  

Das Land ist bei weitem nicht so dicht besiedelt wie wir uns vorgestellt hatten bei dem dichtbesiedeltsten Land Zentralamerikas. Und auch von dem Bandenproblem das El Salvador unglücklicherweise hat haben wir nicht mal Ansatzweise was mitbekommen. Im Gegenteil wir fühlten uns hier sehr sicher.  

Eine interessante Begegnung hatten wir mit diesem jungen Mann der gerade sein Gefährt mit Holz beladen hatten und bereit war zum losfahren. Er erklärte uns wie sein Holz-Gefährt funktioniert, wie man anfährt und mit einem kurzenStock bremst, dann gings auch schon los hinab den Berg:  

  

  

Unsere schönste Nacht verbrachten wir unter dem Vordach der netten Familie von Isaac. Wir waren gerade auf der Suche nach einer geeigneten Möglichkeit unser Zelt aufzustellen als er mit seinem Auto anhielt und uns nach ein paar Minuten plaudern einlud bei ihnen zu übernachten. Die Familie hatte eine ganze Zeit lang in den Staaten gelebt und so unterhielten wir uns den ganzen Abend in einem Kauderwelsch von Englisch und Spanisch und wir zeigte ihnen wie all unser Equipment (Kocher, Zelt, Isomatten, etc.) so funktioniert.  

  

Leider ist El Salvador nur ein sehr kleines Land und nach gerademal 360 geradelten Kilometern mußten wir uns nach nur 5 Tagen schon von den netten El Salvadorianern verabschieden und überschritten die Grenze nach Honduras. Wir werden dieses Land auf jeden Fall in sehr positiver Erinnerung behalten.