Überquerung der Cordillera Blanca, 27/11-1/12/2011

Peru | 2. Dezember 2011 05:04
In Catac stoppten wir für die Nacht um auf 3600 Höhenmetern unseren Körpern nochmals ein wenig mehr Gelegenheit zu geben sich an die Höhe zu gewöhnen, denn es sollte die nächsten Tage noch höher hinaus gehen. Am nächsten Morgen, wir hatten Catac gerade verlassen, trafen wir auf das nette französische Ehepaar Michel und Bernadette welche sich auf einer Weltreise mit ihrem Wohnwagen befinden. Die beiden sind bereits einmal quer durch Afrika gereist bevor sie sich an die Panamericana machten. Auf ihrer Karte könnt ihr sehen welche Strecke die beiden bereits in 2,5 Jahren zurückgelegt haben. Wirklich beeindruckend!

In Pachacoto entschieden wir uns spontan doch die Route quer über die Cordillera Blanca durch den Parque Nacional Huascaran zu nehmen welche hier abzweigte. Wegen der Regenzeit hatten wir uns eigentlich dafür entschieden den Nationalpark außen herum zu umfahren. Diese Strecke hätte uns zwar auch über sehr hohe Pässe geführt und ist in etwa doppelt so lang wie direkt durch den Park, aber dafür asphaltiert. Da es aber die letzten zwei Tage nicht geregnet hatte und bei dem Blick gen Himmel das Wetter sehr vielversprechend aussah entschlossen wir uns das Risiko eines plötzlichen Wetterumschwungs auf uns zu nehmen und bogen ab.

Was uns erwartete waren drei Tage Naturerlebnis pur, auf Schotterstrasse immer bergauf, entgegen gemeinen eiskalten starken Winden von den Gletschern und sehr dünner Luft zum Atmen. All dies ließ uns kaum vorankommen und wir mußten mehr wie eimal absteigen und schieben. Hinzu kam dass wir nur Essensvorräte für zwei Tage dabei hatten und Wasser für nur einen, schließlich wären wir ja auf der ursprünglich geplanten Route an genug Dörfern mit Nachschubmöglichkeiten vorbeigegkommen. Hier gab es jedoch nichts von alle dem und so blieb uns nichts anderes übrig als unser Essen für die drei Tage zu rationieren und Wasser aus den von den Gletschern herunterströmenden Bächlein zu schöpfen. Die absolut unglaubliche Natur und die Ausblicke belohnten uns jedoch für alle Strapazen und als wir schwer nach Luft schnappend unseren bisher höchsten Punkt der Reise bei etwa 4800 Metern über dem Meer erreichten waren wir einfach nur glücklich eine solch bezaubernde Landschaft befahren zu haben! :-) Von hier aus ging es in rasanter Abfahrt hinunter auf 3500 Meter nach Huallanca. Hier bemerkten wir auch wie viel Glück wir mit dem Wetter auf unserer Fahrt über die hohen Pässe der Cordillera Blanca gehabt hatten. Waren wir gestern noch bei strahlend blauem Himmel hier eingetroffen, regnete es heute den ganzen Tag durch und wir fragten uns mehr wie einmal wie denn das Wetter gerade dort oben sei, ob es vielleicht auch regnet, schneit oder immer noch die Sonne scheint?

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