Unsere letzten Tage in Kolumbien, 24-31/8/11

Kolumbien | 9. September 2011 16:10

Nach ein paar langen und anstrengenden Klettereien erreichten wir die Stadt Pasto, welche wunderschön von Bergen eingeschlossen auf einer Höhe von 2500 Metern liegt. 

 

Wir waren gerade nach Auschau nach einem Hotel als uns an einer Ampel ein Motorradfahrer ansprach und fragte wo wir denn übernachten würden. Er sei von den Bomberos (der Feuerwehr) und er erklärte uns dass alle Tourenradler bei den Bomberos übernachten würden. Wir hatten schon öfters gehört dass die Bomberos in Südamerika gerne Radfahrer beherbergen, hatten dies aber noch nie in Erwägung gezogen. Um so überraschter waren wir als wir dann nach der Wegbeschreibung des Motorradfahrers an der Tür der Bomberos klopften und die erste Frage war, wieviele Tage wir denn bleiben wollten? Sie bedauerten sehr dass die Gästebetten (welche normalerweise für Bomberos von außerhalb gedacht sind) an diesem Abend bereits belegt waren und sie uns diese nicht anbieten konnten. Aber wir konnten unser Zelt inmitten ihrem Materialraum aufstellen, womit wir absolut happy waren. :-)  

 

 

Die weitere Kletterei nahm kein Ende und gab uns einen guten Vorgeschmack auf das was uns in den Anden noch so alles erwarten wird. So kletterten wir nach Pasto nochmals auf eine Höhe von über 3150 Metern, nur um dann wieder fast alles bei einer 20 kilometerlangen Abfahrt zu verlieren welche bei 1800 Metern endete. Aber auch die letzten 1000 Höhenmeter wieder hoch bis zum auf 2800 Meter gelegenen Grenzort Ipiales bewältigten wir, zwar langsam aber ohne Probleme. 

 

 

 

Auffällig war auch dass je näher wir der Grenze kamen die Menschen um ein sehr vieles verschlossener wurden im Vergleich zum Landesinneren. Und so blieben wir die letzten Tage in Kolumbien bis auf ein paar kurze Gespräche mit den Einheimischen meist für uns. 

Zwischendurch hatten wir nochmals ein paar Tage in einem kleinen Dorf kurz vor der Grenze pausiert. Einen Wecker brauchten wir hier nicht, denn Samstag morgens um 5 wurden wir durch laute Schüsse geweckt. Wir dachten dass wir jetzt doch mitten in die Guerilla Kämpfe oder so geraten seien! Wir gingen zur Dachterasse des Hotels um zu gucken was denn los sei. 

Es war eine ordentliche Dorfschlägerei in Gange, ganz in Manier der Gallier. Der Schuster warf mit Schuhen um sich, der Metzger mit Schinken und der Bäcker mit Kuchen. Und alle bezichtigten die Mütter der anderen Parteien der Prostitution nachzugehen. Ob die Mütter eine Nebenbeschäftigung haben oder nicht wissen wir nicht so genau, aber wir wollen den Leuten mal glauben schenken. Da die Polizei gerade auch nichts zu tun hatte, haben die mitgefeiert und um die Stimmung aufzulockern ein paar Salven in die luft geschossen welche uns dann aus dem Bett riefen. 

 

  

 

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