Am Titicacasee,23-30/01/2012

Peru | 1. Februar 2012 17:38
Unsere letzten Tage in Peru wurden sehr gesellig. Am Tag als wir Cuzco verließen trafen wir auf Ryan und Brad aus den Staaten die ebenfalls in Richtung Bolivien unterwegs waren. Und so fuhren wir die nächsten Tage zu fünft (Kae war ja schon bei Abancay zu uns gestoßen) weiter. Ryan und Brad fuhren beide ihre eigenes Tempo, aber man traf sich mehrere Male am Tag wieder zum gemeinsam Pause machen, Abendessen oder zelten.
Das Wetter war sehr unbeständig und so mußten wir immer ein wachsames Auge darauf halten wo dunkle Wolke aufzogen und aus welcher Richtung der Wind kam und des öfteren mußten wir uns einen Unterschlupf suchen um die kräftigen Regen-, Hagelschauer oder Gewitter abzuwarten. Aber zum Glück waren auch immer genügend Stunden am Tage mit nur leichter Bewölkung und Sonnenschein und so kamen wir dennoch voran.

Nach ein paar Tagen hatten wir dann den Titicacasee erreicht. Der See ist der größte See Südamerikas (194 km lang und 65 km breit) und der höchstgelegene (3810 m) navigierbare See der Erde. Puno, der größte Touristenort dort gefiel uns nicht besonders, nicht gerade sehr freundlich und total überteuert, und so zog es uns am nächsten Tag direkt weiter. Jedoch auch hier mußten wir feststellen dass die Autofahrer nicht viel netter waren wie die Leute im Ort. Viel zu schnell, zu agressiv und laut hupend fuhren viele an uns vorbei. Gleich 5 mal (!) an diesem Tage konnten wir gerade noch ausweichen und verhindern überfahren zu werden. Bei einem der meinte er müsse einen Bus überholen und uns auf unserer Spur entgegenrasen fehlten gerade nur noch 10cm, es schien ihm scheißegal zu sein!

Der nächste Tag und unser letzer in Peru stimmte uns versöhnlicher. Unser Start wurde durch Regen am frühen Morgen verzögert, aber als wir dann aufbrachen hatten wir den ganzen Tag über traumhaftes Wetter und traumhafte Ausblicke auf den Titicacasee und seine Umgebung. Auch herrschte kaum Verkehr und wir genossen es sehr in Ruhe durch die wunderschöne idyllische Landschaft mit ihren Indigenas zu radeln.

An der Grenze wurden wir jedoch nochmals für 1,5 Stunden aufgehalten. Da unser Visum bereits am 17. Januar abgelaufen war mußten wir für jeden Tag den wir zu lange im Land waren 1 Dollar Strafe pro Person zahlen, das hatten wir schon vorher im Migrationsbüro in Cuzco in Erfahrung gebracht. Aber ganz so einfach war dies nicht, denn die Grenzbeamten wollten zusätzlich noch eine unverschämte Bearbeitungsgebühr von 10 Dollar haben was wir vorher noch nie gehört hatten und uns sehr peruanisch vorkam. Also fuhr Mete zum letzten Ort zurück und zahlte die fällige Gebühr direkt bei der Bank ein, ohne Bearbeitungsgebühr. Wieder zurück wollten die Beamten noch ein wenig mehr Papierarbeit und schickten den armen Mete mal eben noch 16 Kopien machen von Einreise, Ausreise, Bezahlbeleg, etc….

Als alles erledigt war waren wir froh das Land endlich verlassen zu haben, zu lange hatten wir hier verbracht. Peru ist landschaftlich unglaublich reizvoll und hat wahnsinnig viel zu bieten. Auch haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht in den World Vision Projektgebieten und ein paar wenigen vor allem indigenen Gegenden durch die wir hindurch gefahren sind. Jedoch haben wir auch über die 3,5 Monate hinweg jeden Tag etliche negative Erfahrungen machen müssen wie in keinem anderen Land zuvor auf unserer Reise. Seien es die agressiven und rücksichtlosen Autofahrer, der Stinkefinger der Motorradfahrer, die häßlichen Gringo-Rufe von überall her, das Nichtbeachtet-Werden oder das Vordrängeln in Geschäften, die unerzogenen Bauarbeiter mit ihren dummen Kommentaren die teilweise unter die Gürtellinie gingen, das offensichtliche Angelogenwerden ohne mit der Wimper zu zucken, etc, etc, etc…. die Liste ist lang und ginge noch viel weiter. Wir haben die meisten Teile Perus als sehr unkultiviert, rücksichtslos, respektlos, unsicher und auch rassistisch erlebt und werden dieses Land in der Zukunft wohl nicht noch einmal bereisen.

Anhand der oben erwähnten Eindrücke kann man aber auch sehen wie fruchtbar die Arbeit von World Vision ist. In den von uns besuchten relativ großen Gebieten die von WV unterstützt werden begegneten uns die Menschen sehr gastfreundlich und respektvoll. Daher möchten wir euch alle nochmal bitten die Arbeit von WV zu unterstützen. Eine Welt in der Armut, Ungerrechtigkeit und Ausbeutung bekämpft wird und menschliche Werte gelehrt werden ist zum wohl von uns allen.

Am bolivianischen Grenzposten ging alles reibungslos und 10 km weiter fuhren wir ein in den netten charmanten Touristenort Copacabana welcher ebenfalls direkt am Titicacasee gelegen ist. Positiv viel uns auf dass die Menschen hier zurückhaltender sind, aber sehr freundlich und nett, was für eine angenehme Abwechslung!

Brad (links) und Ryan

Unterwegs mit Kae

Zelten an der Dorfplaza

Unser letzter hoher Pass in Peru

Wandelnde Büsche

Gewitter zieht auf

Nach dem Hagelschauer

Ueberflutete Strassen in JuliacaSpiegelbild

 

Kleiner See mit Alpaca

Blick auf die Cordillera Real in Bolivien

 

Titicacasee

Titicacasee

Titicacasee

Titicacasee

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