Sabaidee, 26.4.-25.5.2014

Laos | 2. Juni 2014 12:01

Vientane, die Haupstadt von Laos, überraschte uns ein bischen mit seiner Sauberkeit, Ordnung und einer unglaublichen Entspanntheit die man ja nicht unbedingt in einer asiatischen Metropole erwartet, schon gar nicht in einem der ärmsten Länder der Welt.

Nachdem wir unsere Räder am Flughafen wieder startklar machten rollten wir am nächsten Morgen unserer Ankunft ins Zentrum um uns eine Bleibe für einige Tage zu suchen da wir ja noch ein paar Visa-Angelegenheiten zu erledigen hatten. Nur konnten wir das Zentrum nicht so ganz klar als solches erkennen denn es war so ruhig wie man es vielleicht in Deutschland aus Kleinstädten am Sonntag Morgen kennt. Wir standen an einer Ecke wo es mehrere Hotels gab und hörten jemanden rufen “Hey cyclist, hey cyclist..”, drehten uns um und wurden von zwei Jungs rüber gewunken. Ein Nordire und ein Japaner. Der Ire kam aus Vietnam mit seinem Rad rüber und der Japaner war auf einer mehrjährigen Asienrundfahrt. Die beiden tranken ein Kaffee in einer Bäckerei in der Käse-Schinken Baguette verkauft wurde und wir hatten so etwas seit laaangem nicht mehr gegessen. Waren die lecker, hmmm …

So checkten wir dann im Star Hotel ein, welches um die Ecke lag, und genossen die Ruhe tagsüber und die nette Barstimmung am Abend mit den beiden Phils, einer der australische Manager, und der jüngere, ein 22-jähriger Engländer mit zypriotischen Wurzeln, der ein Praktikum hier absolviert nachdem er zuvor die laotische Rugby Nationalmannschaft gecoacht hatte. Mete und Zypern-Phil hatten sich sehr gut verstanden und verbrachten viele Abende mit weiteren Backpackern aus aller Herren Länder. Dagmar war auch sehr beschäftigt mit ihren Souvenieren die sie noch aus Nepal mit sich her gebracht hatte. Die Giarda Bakterien oder Amöben (ganz genau konnte sich die Ärztin nicht festlegen) wollten umbedingt noch mit Antibiotica gefüttert werden bevor sie ab und zu auch mal an die Bar durfte ;-) Später war natürlich Mete dran mit Bakterien füttern, diesmal aber mit Salmonellen zur Abwechslung. Da war bestimmt die Mayonaise in den Baguettes am Werk hehe…

Nach knapp 3 Wochen von unseren 4 Wochen die wir als Visa hatten, schafften wir schlußendlich doch noch den Absprung und haben ganze 7 Tage Zeit nach Vietnam zu radeln. Eigentlich sollte dies ja kein Problem sein aber noch leicht angeschlagen und bei Tempertaturen so um 40° im Schatten, den es ja leider nicht so oft gibt, verabschiedeten wir uns ganz herzlich von den beiden Phils und machten uns kurz vor der Mittagshitze auf den Weg gen Südost. So einige Ausländer hatten wir getroffen die direkt in dem großen Dorf bleiben wollten und wenn man sich umschaut in Vientanne versteht man auch warum. Noch außerhalb reihten sich ein Baguette-Stand an den nächsten und wir haben gedacht es bliebe so aber dem war natürlich nicht so und wir starteten unsere Nudelsuppendiät da wir oftmals nix anderes auftreiben konnten.

Ca. 50 km weiter durchfuhren wir eine Ortschaft in der an jeder Ecke mit reichlich Bier gefeiert wurde. Grund für die ausgelassene Stimmung war das Raketenfest welches einmal im Jahr stattfindet. Hier werden ca 3-5 Meter große Raketen in die Luft geschossen die dann irgendwo im Hinterland wieder runterkommen. Zu einer Party die an einer Tankstelle stattfand wurden wir auch eingeladen. Es wurde uns erstmal Bier aufgetischt und später ein Teller mit einer lokalen Delikatesse: Frittierte Käfer, Larven, Heuschrecken etc, na Prost Mahlzeit!

Ausgeruht gings dann nochmal 10km weiter und dann wollten wir den Tag 1 von Vientane aus auch beenden und checkten im nächsten Tempel zum Campen ein. Ein Mönch brachte uns zum Hauptempel wo wir unser Zelt aufschlugen. Später als wir unser Abendbrot aßen kamen 3 junge Mönche und servierten uns Obst und kalte Getränke. Bei Blitz und Donner schliefen wir auch bald zu Füßen Buddhas den Schlaf der Gerechten.

Die nächsten Tage hatten es so richtig in sich. Die Versorgungslage wurde immer schlechter und dies bei extrem heißen Temperaturen. Kein Wunder dass die lieben Laoten so langsam in ihren Bewegungen sind und in einer meditativen Art leben, denn uns ging es auch nicht anders. Ab 10 Uhr morgens ging es für uns nur noch von Schatten zu Schatten und selbst in den kleinen Läden, wo wir unsere Limopausen machten, konnten wir trotz eines Ventilators, der uns so ziemlich immer hingestellt wurde, kaum abkühlen. Da auf dem Land fast niemand Englisch spricht ging die Kommunikation meist nur noch mit Händen und Füßen und unserem Zeigewörterbuch was zu manchen lustigen Situationen führte. So kämpften wir uns immer weiter vor in Richtung Vietnam.

Eines Mittags hatten wir das Vergnügen den Schweizer Felix, den Manager einer großen Zementfabrik, kennenzulernen. Wir kühlten uns in seinen Büroräumen ab und Felix gab uns einen sehr guten Einblick in die laotische Geschäfts- und Alltagswelt. Das Gespräch mit ihm war so kurzweilig das wir einige Kilometer weiter in ein Hotel fuhren, wo er und weitere Mitarbeiter von ihm, uns zum gemeinsamen Abendessen erwarteten. Dies war ein sehr lustiger Abend wo wir weitere tolle Einblicke in die laotische Kultur haben durften.

Zwei Tage enfernten uns noch von der Grenze und wir hatten nur noch einen Tag Visa. Hm, vielleicht stört es ja keinen an der Grenze dachten wir uns und so lieb wie die Laoten nunmal sind gibt es schonmal garantiert keinen Ärger, vielleicht ne kleine Gebühr die man zahlen muss. In unseren Fall waren es 10 USD p.P. und der Beamte fragte noch nach ob es denn ok sei für uns? Wie will man denn da nein sagen?

Auf dem Weg hierher sah man die Armut der Menschen sehr deutlich und glücklicherweise sind hier mehrere Hilforganisationen wie z.B. World Vision sehr aktiv. So sahen wir z.B. von World Vision Canada errichtete Brunnen und Gebäude. Die Menschen wirken, trotz der einfachen Verhältnisse in denen sie leben, sehr fröhlich und freundlich. “Sabaidee! Sabaidee!” (“Hallo! Hallo!”) -Rufe begleiten uns den ganzen Weg lang.

Auch möchten wir nochmal die Ehrlichkeit der Laoten hervorheben, nicht einmal fühlten wir uns irgendwie übervorteilt. Wenn wir uns beim Einkauf nicht verständigen konnten hielten wir einfach Geld hin und ließen die Verkäufer es selbst nehmen. Wir hätten eigentlich auch die Augen schließen können, ausgenuzt hätte die Situation eh keiner. An einer Tankstelle, wo wir kurz hielten, lag ein Stapel Geld auf dem Tisch. Vermutlich hatte die Tankwärtin es wohl in ihrer Gemütlichkeit dort vergessen. In einem Moment an dem sie nicht vor sich hinlächelte winkte Mete sie rüber und zeigte ihr das Geld. Darufhin mußte sie halt noch mehr lächeln. Ja so einfach könnte das Leben sein, einfach nur lächeln :-)

Unseren letzten Abend verbrachten wir in einem Dorf unweit der Grenze. Wir stoppten vor einem Minitempel da es schon dämmerte und im Nu war das halbe Dorf um uns gescharrt. Unter den freudigen Blicken von Alt und Jung schlugen wir unser Zelt auf, kochten und aßen unser Nudelgericht. Fotos zu schießen war anfangs noch etwas schwierig da die Leute noch ein wenig fotoscheu sind oder besser gesagt waren, denn gen Abend hin war man schon richtig entzückt wenn wir unsere Kamera rausholten.

Ein Anstieg lag noch vor unserem 34.Land. Die 500 Höhenmeter wären ja eigentlich schnell und fast mühelos erledigt, aber nicht bei dieser Hitze und so wurde wirklich nochmal alles von uns gefordert. So zahlten wir dann unsere Gebühr an der laotischen Grenze und 2 km weiter waren wir auch schon in Vietnam wo wir direkt am Grenzort erstmal einen Ruhetag einlegten.

Buddhistischer Tempel in Vientiane

Buddhistischer Tempel in Vientiane

Buddhistischer Tempel in Vientiane

Buddhistischer Tempel in Vientiane

Goldener Tempel in Vientiane

Goldener Tempel in Vientiane

Abschied von den beiden Phils in Vientiane

Abschied von den beiden Phils in Vientiane

in Vientiane

in Vientiane

in Vientiane

in Vientiane

Der Beginn unserer Nudelsuppendiät

Der Beginn unserer Nudelsuppendiät

Eine laotische Delikatesse - gebratene Käfer, Larven und Heuschrecken

Eine laotische Delikatesse – gebratene Käfer, Larven und Heuschrecken

Tempelanlage

Tempelanlage

In einem Tempel

In einem Tempel

Unser Zeltplatz zu Buddhas Füßen

Unser Zeltplatz zu Buddhas Füßen

kleines Restaurant

kleines Restaurant

Schattenpause

Schattenpause

Geräucherter oder luftgetrockneter Fisch aus dem Mekong - sicherheitshalber haben wir ihn nicht probiert...

Geräucherter oder luftgetrockneter Fisch aus dem Mekong – sicherheitshalber haben wir ihn nicht probiert…

Fischer auf dem Mekong

Fischer auf dem Mekong

Blinder Passagier

Blinder Passagier

Einfahrt zu einem Tempel

Einfahrt zu einem Tempel

An einem Nebenfluss des Mekongs

An einem Nebenfluss des Mekongs

Ahnenaltare

Ahnenaltare

Mit Felix und seinen Mitarbeiter hatten wir sehr viel Spaß

Mit Felix und seinen Mitarbeiter hatten wir sehr viel Spaß

Shopping

Shopping

Das halbe Dorf ist gekommen um uns zu sehen

Das halbe Dorf ist gekommen um uns zu sehen

die Jungs vom Dorf

die Jungs vom Dorf

Der junge Mann erzählt Mete dass wir die ersten Ausländer zu Besuch sind. Daher freuen sich auch alle im Dorfe

Der junge Mann erzählt Mete dass wir die ersten Ausländer zu Besuch sind. Daher freuen sich auch alle im Dorfe