Besuch des World Vision Projektes Saba Jireh in Honduras, 4-9/6/2011

Honduras | 17. Juni 2011 21:14
 
 

Sobald wir die Grenze nach Honduras überschritten änderte sich das Bild schlagartig. Die Landschaft und die sehr einfachen Häuser waren zwar ähnlich wie in El Salvador, jedoch wirken die Leute sehr viel ernster und leider auch resignierter. Nur noch die kleinen Kinder grüßen uns auf der Strasse, die etwas Älteren (so ab 6-8 Jahren) und die Erwachsenen wirken sehr beschäftigt mit dem harten Alltag und der Armut und viele sehen sehr heruntergekommen aus.  

Unser Ziel in Honduras war das World Vision Projekt “Saba Jireh” welches in Sabanagrande etwa 40 Kilometer südlich von der Hauptstadt Teguchigalpa liegt. Da es kein Hotel oder sonstige Unterkunft im Ort gab, wurden wir bei Lesley, einer WV Mitarbeiterin im Gästezimmer untergebracht welches wir dankend annahmen.  
  

Da wir einen Tag vor dem geplanten Besuchstermin ankamen hatten wir nun zwei Tage Zeit um das Projekt und die Arbeit von World Vision zu besichtigen.  

So besuchten wir am ersten Tag beispielsweise ein Dorf in den Bergen in dem nur 14 Familien leben und welches nur über eine unglaubliche, kilometerlange Hoppelpiste zu erreichen ist. Hier hat WV zum Beispiel eine Fischzucht für die Bewohner angelegt, welche bereits in der Verantwortung der Kinder des Ortes liegt. So haben die Bewohner Fisch um Ihre Nahrung vollwertiger zu machen, und die Kinder lernen von klein auf was es heißt Fische großzuzüchten, gesund zu erhalten und auch Verantwortung für die ihnen aufgetragene Aufgaben zu übernehmen. Hiermit wird ihnen außerdem eine Alternative zur Arbeitswelt außerhalb ihres Dorfes gegeben. Überschüsse aus der Fischzucht werden verkauft und Familien im Dorf, die es sich nicht leisten können für die Fische zu zahlen, erhalten sie kostenfrei.

Desweiteren wurde uns das neue Bewässerungssystem des Dorfes gezeigt welches derzeit noch im Aufbau ist aber schon in kurzer Zukunft alle Familien mit fließendem sauberen Trinkwasser versorgen wird. Hierfür wird das Wasser aus den Bergen in einem Betonbehälter aufgefangen der sich etwas oberhalb des Dorfes befindet. Dort wird es dann durch Leitungen den Hügel hinunter zu den einzelnen Häusern geleitet. Im Grunde ein recht einfaches und kostengünstiges aber doch so effektives System dass die Wohnsituation der Anwohner um einiges verbessern wird. Wie wir selbst am eigenem Leib in den letzten Wochen erfahren haben, ist fließend Wasser keine Selbstverständlichkeit. Geduscht (außer in besseren Hotels) wird aus einem Eimer Wasser und die Toilettenspülung erfolgt ebenfalls mit einem Eimer Wasser.

Die Menschen im Dorf sind sichtbar dankbar für die Unterstützung die sie von WV über deutsche Patenschaften erhalten. So wie dieser kleine Junge der sich hiermit offiziel bedankt für die Unterstützung die die Patenschaften ermöglichen wie zum Beispiel Schulmaterial, Kleidung und finanzielle Unterstützung an sich:

Am Hauptbesuchtag fuhren wir mit unseren Fahrrädern auf dem Weg zur WV Zentrale in Sabanagrande an einigen Schulen vorbei wo jeweils eine ganze Schar an Schülern auf uns wartete und uns von dort aus weiter, entweder mit dem eigenen Fahrrad oder im Bus, begleiteten. Der Empfang war jeweils total rührend und viele wollten uns persönlich begrüßen und umarmen bis es dann weiter zur nächsten Schule ging.

Im Zentrum von Sabanagrande wurden wir dann nochmals begrüßt von Vertretern der Stadt, trugen uns im Gästebuch der Stadt ein und machten dutzenden Kindern eine Freude indem wir die Urkunden, die sie für unsere Begleitung nach Sabanagrande erhalten hatten, unterzeichneten.

Nachmittags hatten wir dann noch die Freude eine Schule besuchen zu können. Eigentlich hätten die Schüler diese Woche Schulferien gehabt aber sie wollten uns unbedingt in ihrer Schule begrüßen und herumzuführen. Dies war der erste Empfang der Kids mit “Alemania” (“Deuschland”) Rufen. Wie ihr sehen könnt hatten sie sichtbar ihren Spaß:

Neben einigen Rollenspielen um uns die Strukturen in der Schule zu zeigen und wie die Schüler zum Beispiel auch in Bereichen wie Sport, Gesundheit, Kultur, Landschaftsgestaltung etc. integriert werden, führten die Schüler auch noch einige traditionelle Tänze für uns und euch auf:

Später führten uns ein paar Jungs durch die Schule, zeigten uns die Minibibliothek, den Stauraum und ganz neu, ihre Hühnerzucht. Die Hühnerzucht ist ein Projekt welches erst seit kurzem in der Schule eingeführt wurde. Hierbei lernen die Jungen alle Aspekte von der Zucht, vom Kauf, über Ernährung, Gesunderhaltung bis hin zum Käfigbau. Die Küken brauchen ca. 5 Wochen bis sie groß genug sind und werden dann in das Essen, welches die Kinder einmal am Tag in der Schule zur Nahrungsergängzung erhalten, integriert.

Alles in allem hatten wir zwei sehr eindrucksvolle Tage im Projekt und konnten mit eigenen Augen sehen welche tolle Arbeit World Vision in der Region macht, wie WV den Menschen dort hilft um die Wohnsituation, die Schulausbildung, Gesundheit und Ernährung und auch Einkommens-und Arbeitsmöglichkeiten der Menschen zu verbessern, und wie dankbar die Menschen den Paten sind die durch Ihre Unterstützung erst die Arbeit von WV ermöglichen.

Wir konnten aber auch sehen dass sich vieles noch im Aufbau befindet und es noch einige Zeit dauern wird um die Lebensituation der Einwohner nachhaltig zu verbessern.

Einen Zeitungsbericht über unseren Besuch in Sabanagrande könnt ihr hier nachlesen.  

Für die Organisation, den tollen und informativen Empfang und unsere Unterbringung möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken bei William Lazo, Edwin Lopez, Lesley und dem ganzen Team des Projektes Saba Jireh.

Nach den zwei interessanten Tagen verabschiedeten wir uns von allen Mitarbeitern und machten uns auf den Weg zur Grenze nach Nicaragua welche wir bereits nach zwei Tagen erreichten. Auf dem Weg dorthin kamen wir unter anderen auch an erschreckend armen Dörfern vorbei. Auf der Strasse bettelten uns dürre, mit zerrissener Kleidung und dreckigen Gesichtern sichtbar verwahrloste kleine Kinder an und auch die Erwachsenen riefen uns hinterher ob wir nicht einen Dollar für sie hätten. Es war erschütternd zu sehen wie arm einige Menschen hier leben müssen und zeigt uns doch noch anschaulicher wie dringend die Menschen hier Hilfe benötigen. Bei einem Jahreseinkommen von gerademal 1200 Dollar pro Familie, aber Lebensmittelpreisen in den Märkten ähnlich wie in den Staaten oder auch Europa, kein Wunder.

Daher möchten wir euch an dieser Stelle nochmals bitten doch über eine Patenschaft für eines der zentralamerikanischen Länder, Guatemala, Honduras oder Nicaragua (ein WV Projekt dort werden wir nächste Woche besuchen) nachzudenken.

Mit einer Patenschaft geht ihr keinerlei vertragliche Verpflichtungen ein und sie kann jederzeit ohne Angaben von Gründen wieder gekündigt werden. Desweiteren sind Patenschaften steuerlich absetzbar.

Hier findet ihr weitere Informationen zur WV Arbeit in Honduras. 

Hier könnt ihr direkt Paten werden. 

Für alle die außerhalb Deutschlands eine Patenschaft übernehmen wollen findet ihr weitere Informationen unter World Vision International.