Panama City, 29/7-9/8/2011

Panama | 17. August 2011 14:00

Panama Stadt ist eine sehr interessante Stadt, abwechslungseich und voller Gegensätze. Zum einen hat man die schöne Skyline in unmittelbarer Nähe zum Meer die das Herz jedes Architekten höher schlagen läßt, zum anderen in ziemlicher Nähe zur Avenida Central sehr heruntergekomme und verwahrloste Häuser wo sich zum Teil mehrere Familien eine Bad und Toilette teilen müssen. Die Bevölkerung ist auch sehr durchmischt. Bedingt durch den Bau des Kanals blieben viele der damaligen Arbeiter in Panama und der Mischmasch von Mestizen, Schwarzen, Indern, Chinesen, Kunaureinwohner und Europäern ergibt ein kunterbuntes Bild in den Straßen. 

 

 

Hier hatten wir uns im zentral gelegenen Hostal Miami eingenistet und hatten sehr viel Glück das wir von sehr netten Mitbewohnern umgeben waren. Und mit Mari der Rezeptionistin eine große Hilfe die uns immer gute Wegbeschreibungen für unsere Erledigungen gab. 

Von hier aus organisierten wir unsere Weiterreise nach Kolumbien. Da keine Strassenverbindung zwischen den beiden Ländern durch den tiefen Dschungel und Drogensumpf des Darien Gaps existiert wollten wir mit dem Flugzeug übersetzen. Leider dürfen im Flugzeug jedoch unseren Bärspray (Pfefferspray) welchen wir seit Alaska mit uns im Gepäck hatten nicht mitnehmen und so fragten wir in einem Forum von und für Panamericana-Radlern ob jemand der in Richtung Alaska unterwegs ist Gebrauch dafür hätte. So schrieb uns Lorenzo aus dem Baskenland an und wir trafen uns dann in unserem Hostel. Lorenzo ist seit nun mehr 14 Jahren(!) auf Tour und umrundet gerade die Welt zum 2. Mal! Er hatte uns natürlich ne Menge interessante Geschichten zu erzählen und jede Menge Tipps für uns. Wer weiß vielleicht hängen wir auch nochmal 10 Jahre dran, man weiß ja nie was die Zukunft so bringt. ;-)  

 

Unser Aufenthalt in der nicht ganz so sicheren Stadt wurde auch zum richtigen Spießrutenlauf und zur Geduldsprobe als es darum ging Sachen erledigt zu bekommen. So war beispielsweise das Paket welches wir aus Deutschland erwarteten und es an die Botschaft adressieren durften angeblich nicht zustellbar gewesen. Also sprich die haben es noch nicht mal versucht denn auf der Botschaft wußte niemand was von einem Zustellungsversuch. Können wir ja auch verstehen da sich die Botschaft im 19.Stockwerk befindet. Nur hat der arme Postbote wohl den Aufzug nicht gesehen und hat dann warscheinlich Feierabend in der nächsten Bar gemacht. Als wir uns dann zur Post machten um zu klären wo sich das Paket denn nun befindet wurden wir natürlich erstmal zur nächsten Filiale einmal quer durch die Stadt geschickt. 

Dort angekommen hieß es das Paket sei nicht bei ihnen gelagert und sei noch nicht mal im Land! Grrrrrrrr. Ok wir erklärten dem guten Mann das DHL schreibt das es bereits durch den Zoll ist und bei der hiesigen Post sei. Er noch ruhig “DHL hat nichts mit der Panama Post zu tun und könne so etwas gar nicht behaupten”. Hmm? “Ok, warum steht dann geschrieben das ein Postbeamte es immerhin bis zur Treppe der Botschaft geschafft hat?” Er: “Kann gar nicht sein weil das Paket ja nicht im Land ist.” Wir: “Ok, warum hat die vorherige Postfiliale an der Paketreferenznummer erkannt dass es bei Ihnen liegt?” Er ziemlich angenervt von unserer Sturheit “Senor nun zum dritten mal, wir haben es nicht hier, es ist nicht im Land!!!!!!” 

Dann meinten wir das wir dies gerne vom Zoll welcher sich am Nachbarschalter befand bestätigt hätten. Dort gab es denselben Salat wie vorher auch schon. Letztendlich fragten wir ob sie denn nicht bei der vorherigen Postfiliale anrufen könnten um zu fragen warum wir zu ihnen geschickt worden sind?? Das war natürlich etwas was die Chefin nur persönlich machen darf… So kam der glorreiche Auftritt der Chefin: Sie fragte nach der Referenznummer ging ins Lager und kam mit dem Paket wieder!!! Da wundert man sich wie denn Pakete in Panama verschwinden können? Dies war nur ein kleiner Auzug von unserem Alltag in Panama Stadt. 

Die Show die uns Copa Airlines (die Fluggesellschaft für unseren Flug nach Kolumien) bot möchten wir euch weitestgehend ersparen denn die toppen alles was wir so erlebt haben und bescherten uns die stressigsten und nevenaufreibensten Tage seit Beginn unserer Reise. 

So wußten wir bis 1,5 Stunden vor Abflug noch immer nicht ob unsere Fahrräder welche wir mühsam in viel zu kleine Boxen verpackt hatten ob sie denn nun mitfliegen oder nicht! Dabei hatten wir uns vorher in vier verschiedenen Büros der Airline, bei drei Anrufen in deren Callcenter, einer Email Anfrage, dem Versuch eines Online-Chats mit einem Mitarbeiter und als letzte Instanz sogar direkt am Flughafen versucht schlau zu machen wie denn nun die Richtlinien für einen Fahrradtransport sind. Bei der Vielzahl der Anfragen könnt ihr euch ja ausmalen wie deren Auskünfte waren, total unterschiedlich und absolut nicht zuverlässig. Und eine Reservation für die Räder konnte man auch nicht machen. 

Mit den Informationen gewappnet die uns am meisten Sinn machten fanden wir uns etwa 3,5 Stunden vor Abflug am Check-in Schalter ein. Dort war natürlich alles wieder ganz anders. Nach einem großen hin und her mit dem Personal dort bzgl. des Transportes an sich, der Verpackung, der Größe, des Preises und zu guter letzt Computerproblemen waren die Räder etwa 1 Stunde vor Abflug eingecheckt und wir konnten endlich durchatmen…. 

Südamerika wir kommen!!! 

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