Zurück in Kanada, 9.6.-30.8.2016

Kanada | 28. September 2016 00:06

In Santiago mußten wir eine Entscheidung fällen. Entweder weiter nördlich und somit zur Atakamawüste und dann anschließend die Anden zum dritten Male hoch nach Bolivien rein oder…?? Hm, wir waren uns nicht ganz schlüssig was wir denn möchten. Alternativ dazu stand auch im Raum, dass wir uns vielleicht Kanada und die USA wieder anschauen könnten. Es hatte uns ja prima gefallen als wir vor knapp 6 Jahren zuletzt durch Nordamerika radelten. Zum Ende unserer Reise hin war das sicherlich die bequemere Wahl.

Auch wollten wir wieder eine Vipassana-Meditation machen.Wir fanden heraus das es ein relativ neues Zentrum östlich von Edmonton und Calgary gibt. So fiel es uns nicht schwer uns für Kanada zu entscheiden und wir buchten einen Flug nach Edmonton.

Unser Freund Israel hatte uns zum Flughafen gefahren. Beim Stopover in Toronto dachten wir dass wir im falschen Film sind. So einen unfreundlichen Ort wie diesen Flughafen hier konnten wir uns in Kanada kaum vorstellen. Hatten wir Kanada doch als besonders freundlich und höflich in Erinnerung. Oje die Welt ist wirklich im Wandel. Doch als es dann weiter nach Edmonton ging konnten wir wieder aufatmen. Es wurde wieder richtig nett.

Nachdem wir unsere Räder zusammengebaut hatten ging es dann rein in die Stadt. Wir wurden von Sandra schon erwartet. Sie und ihr Mann Jean sind begeisterte Radfahrer und Sandra ist schon als Teenager mit ihrem Vater in Europa auf Radeltour gewesen. Bei den beiden blieben wir auch einige gute Tage und sie zeigten uns ihre Stadt. Am ersten Abend tischte Sandra die leckerste Lasagne auf die wir je im Leben aßen. Ihre Mutter hatte sie für uns gekocht und wirklich wenn wir eine Medaille vergeben dürften für die Lasagne des Jahres dann würde sie die definitiv von uns erhalten.

Jean, der von zu Hause aus als Masseur arbeitet, bot sich immer wieder an mit uns durch die Stadt zu fahren damit wir in aller ruhe unsere Weiterfahrt vorbereiten konnten. Wir brauchten wieder einige neue Dinge wie Zeltplane und Campinggas etc. Dank ihm und Sandra war das aber alles schnell und einfach erledigt. Edmonton empfanden wir als besonders freundlich und multikulturell. Das spiegelt sich auch wieder im kulinarischen Angebot.

Als wir dann startklar waren verabschiedeten wir uns von den beiden und machten uns auf den Weg in Richtung Youngstown wo wir ja unsere 10-tägige Vipassana Meditation machen wollten. Da wir noch sehr viel Zeit halten gingen wir es sehr ruhig an. Mit gutem Rückenwind und auf sehr flachem Terrain kamen wir schneller voran als wir eigentlich gedacht hatten.

So verbrachten wir noch einige Tage bei Kathy via Warmshowers. Sie lebt auf einer Farm in der nähe von Castor. Da ihr Mann Jim seit kurzem im Pflegeheim sitzt fuhren wir dann gemeinsam mit ihr Jim besuchen. Auch gab es an einem dieser Tage einen Umzug durch den Ort zum Anlass des diesjährigen Rodeos. Da wird dann gezeigt was der Ort oder besser gesagt die Farmer drumherum denn alles so zu bieten haben. Alte Traktoren, Luxusoldtimer oder riesen Stiere.

Da ihre Farm relativ groß ist und Kathy sich über jegliche Hilfe sicherlich freuen würde, versuchten wir uns nützlich zu machen wo es halt nur ging. Die Ausbeute aus dem Hühnerstall lag so in etwa bei 15 Eiern pro Tag. Diese werden dann von den Nachbarn gekauft oder gegen was anderes eingetauscht. Unser Eindruck war dass es dabei eher um den sozialen Austausch ging als um die Eier. Der eine Freund kümmert sich um den Müll der auf der Farm anfällt, ein anderer um technische Angelegenheiten.

Der Tag unserer Meditation rückte auch immer näher und so dauerte es nicht allzu lange bis wir erstmal für ca einen Monat ganz von der Bildfläche verschwanden. Erst machten wir unseren eigenen Meditationskurs und dann blieben wir als ehreenamtliche Helfer für den nächsten Kurs. Mete arbeitete in der Küche und Dagmar war für das Wohlergehen der Frauen zuständig. Als einzige Ansprechperson neben dem Meditationsleiter an den man sich mit meditationsbezogenen Fragen wenden kann. Ansonsten herrscht ja ein nobles Schweigen für die Dauer der Meditation.

Nach einem Monat hieß es dann für uns auf die Räder steigen und wieder hineintauchen in die Welt mit allem drum und dran.

Da wir ja schon im Irak und im Iran waren auf unserer Tour, mussten wir nun für die Einreise in die USA ein Visa beantragen. Dummerweise waren aber Sommerferien und so dauerte die Bearbeitung entsprechend länger. In Calgary waren es nach Einreichung aller Unterlagen 9 Werkstage bis man einen Termin für das obligatorische Interview erhielt.

Unsere Zeit in Calgary verbrachten wir erst bei Bani, unserer Co-Meditatorin, und später bei Jay, dem Freund unserer Co-Meditatorin Shula. Calgary ist unserer Meinung nach eine schmucke Stadt. Der Bow River fließt mitten durch die Stadt und das Ambiente gleicht eher einer Kleinstadt als einer Millionenstadt.

Am Tag unseres Termins beim US Konsulat waren wir beim Jay frühmorgens aufgestanden, hatten uns unsere Passfotos noch zusammen geschnitten und alle Unterlagen die man denn so brauchen könnte (Kontoauszug, Flugticket, Reiseversicherung etc…) eingesteckt und Jay brachte uns zum Zug da wir so dem Stadtverkehr aus dem Weg gehen konnten. Beim Konsulat angekommen bemerkten wir das wir schlauerweise zwar Passfotos und alles andere dabei hatten aber keine Pässe!!! Autsch, das tat weh! Unser Termin wäre in 50 Minuten und unser Telefon hatten wir nicht dabei weil das gegen die Sicherheitsauflage gewesen wäre. Oje, was nun?

Zum Glück fanden wir ein Münztelefon und wir riefen Jay an. Der ging aber nicht dran. So versuchten wir es nach einer Gedenkminute nochmal und diesmal ging er an den Hörer. Er sei gerade um die Ecke vom Konsulat, denn wir hätten ja die Passfotos vergessen! So dachte er sich er fährt uns hinterher für den Fall dass er uns vielleicht noch vorm Konsulat sehen würde. Was für ein Glück! Er fuhr uns schnell zu sich nach Hause zurück. Wir holten die Pässe und in Windeseile ging es dann zurück zum Konsulat. Glücklicherweise hatten die uns etwas extra Zeit gegeben.

Und Jay sei Dank haben wir es doch tatsächlich rechtzeitig geschafft. Nach einen kurzen Smalltalk über unsere Radreise meinte die Beamtin, unser Visa sei genehmigt und die Pässe würden in den nächsten Tagen an Jays Adresse geschickt werden. Puh, nochmal Glück gehabt und der Tag, zufällig auch Dagmars Geburtstag, war gerettet.

So verbrachten wir noch ein paar Tage beim Jay bevor es dann über die Rocky Mountains rüber nach Britisch Columbia ging. Eigentlich wollten wir ja über Nelson in Richtung Vancouver,aber wir änderten unsere Pläne wieder mal und ehe wir uns versahen standen wir ach an der Grenze zur USA.

mit Jean und Sandra in Edmonton

mit Jean und Sandra in Edmonton

Camping auf der Farm von Matt und Brigitte

Camping auf der Farm von Matt und Brigitte

Parade in Castor

Parade in Castor

Parade in Castor

Parade in Castor

Parade in Castor

Parade in Castor

mit Kathy und Jim in Castor

mit Kathy und Jim in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Rodeo in Castor

Mobilehome

Mobilehome

Camping auf einer Farm

Camping auf einer Farm

bei Corinne und ihrem Mann Ken zelteten wir im Garten

bei Corinne und ihrem Mann Ken zelteten wir im Garten

in der Alberta Prärie

in der Alberta Prärie

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

im Royal Tyrrell Museum in Drumheller

Lake Louise

Lake Louise

am Lake Louise

am Lake Louise

am Lake Louise mit Jay und Shula

am Lake Louise mit Jay und Shula

Lake Louise

Lake Louise

Zum Geburtstag von Dagmar hatte Jay einen kleinen Kuchen organisiert

Zum Geburtstag von Dagmar hatte Jay einen kleinen Kuchen organisiert

Öl-Bohrung

Öl-Bohrung

unterwegs

unterwegs

Bar U Ranch Historic Site

Bar U Ranch Historic Site

mit Art in der Touri-Info in Bellvevue

mit Art in der Touri-Info in Bellvevue

der größte Truck der Welt

der größte Truck der Welt

der größte Truck der Welt

der größte Truck der Welt

in British Columbia

in British Columbia

bei Farmerin Doreen (links) übernachteten wir im Wohnzimmer

bei Farmerin Doreen (links) übernachteten wir im Wohnzimmer