Udaipur bis Ghaziabad, 9.-24.03.2014

Indien | 24. März 2014 17:23

Nun waren aus der ungeplanten Pause nun doch drei Monate geworden und entsprechend freuten wir uns als es am 9. März (mit neuem Visa in der Tasche dass wir uns zwischenzeitlich in Nepal besorgen mussten) endlich aus Udaipur aufbrachen. Zum Glück war an dem Sonntagmorgen noch nicht so viel los auf den Strassen und so kamen nach einer herzlichen Vearbabschiedung von Vicky, der in unserem Hotel arbeitete, und Ponchy, der Radtouren in der Umgebung von Udaipur anbietet, doch  relativ gut aus der Stadt heraus. Wir radelten hinein in das faszinierend indische Chaos in dem unser europäisches rationales Denken und Empfinden sehr oft an seine Grenzen stieß.

Unser erster Zwischenstopp war in der Pilgerstadt Pushkar. Auf dem viertägigen Weg dorthin waren wir an vielen kleinen Ortschaften vorbeigekommen in denen man offensichtlich noch nie eine weiße Person gesehen hatte und entsprechend wurden wir (vor allem Dagmar) begafft, ausgebremst damit man aus der Nähe noch besser starren oder von oben bis unten mustern konnte, manchmal sprach uns auch jemand an, aber alles in allem wurde es sehr nervig und je nach Gegend fühlten wir uns auch nicht sehr willkommenn und durch die Ortschaften zu kommen war wie ein Spießroutenlauf.

Pushkar, die heilige Stadt, ist das komplette Gegenteil und eine ganz andere Welt die wir als sehr angenehm aber im Hinblick auf das Indien dass wir auf den Rädern kennenlernen auch als sehr surreal emfpunden haben. Als Tourist kann man sich hier frei bewegen, wird nicht angestarrt und es gibt alle Annehmlichkeiten von guten aber günstigen Hotels und jede Menge Restaurants. Direkt vor unserem Hotel trafen wir zufällig Martina wieder, die wir bereits in Udaipur kennengelernt hatten, und es freute uns sehr die nächten zwei Tage etwas Zeit mit ihr zu verbringen.

Von Pushkar führte unser Weg über die Millionenstädte Jaipur, Neu Delhi und Ghaziabad. Verkehrsstechnisch sind wir den Umständen entsprechend gut und sicher durchgekommen. In Indien sieht man Sachen die man sonst nirgendwo sieht und man ist dauernd überladen mit Eindrücken von extrem freundlich, extrem farbenfroh, extrem religiös, extrem arm, extrem neugierig, extrem bekloppt und insgesamt so anders als alle bisher von uns bereisten Länder.  Leider ist es schwierig dies näher zu erklären denn dass muss man selbst gesehen und erlebt haben. Aber man sollte besser ein dickes Nervenkostüm im Gepäck haben vor allem wenn man das Land mit dem Radel bereist.

Das ständige angestarrt werden gehört inzwischen zum Alltag und wir versuchen es mit Humor zu nehmen was leider nicht immer klappt. Manchmal machen sogar LKWs Vollbremsungen auf der Überholspur um genau neben uns anzuhalten und zu gucken. Dem lauten Gehupe, was von hinten folgt, nach zu schließen hatte der Fahrer dabei wohl vorher nicht in den Rückspiegel geschaut. Traktorfahrer setzten sich sich auf einmal mit dem Rücken in Fahrtrichtung um uns besser sehen zu können und die vielen Mopedfahrer die uns ganz zufällig begleiten und oft zu dicht auffahren setzen dem ganzen noch die Sahnehaube drauf. Zum Glück ist noch nichts schlimmeres passiert. Aber das scheint ja auch so eine Eigenart mancher Inder zu sein, erst handeln und dann vielleicht denken….

Von den 36 Millionen Göttern, die es in Indien gibt, scheint einer fürs Abzocken zuständig  zu sein. Daher müssen wir ständig auf der Hut sein nicht übers Ohr gehauen zu werden. Weiter südlich war dies noch nicht so schlimm aber mittlerweile wenn wir nicht sofort den kleingedruckten Preis auf der Verpackungsrückseite checken, hart verhandeln und das Rückgeld überprüfen, kommt es in fast jedem Geschäft  vor dass man gerne mal eben bis zu 50% mehr für beispielsweise eine Flasche Wasser oder ein Paket Kekse berechnet.
Begründungen sind schon sehr orginell und sehen zum Beispiel so aus: “Parking charge” (Parkgebühren fürs Fahrrad), “Cold charge” (Extragebühren fürs Wasser weil man uns eines aus dem Kühschrank gab).  Das ist echt lustig aber auch lästig und geht auf Dauer ganz schön auf die Nerven vor allem wenn man mehrmals am Tag etwas kaufen muss.

Natürlich haben wir aber auch ein paar nette Begegnungen gehabt. Beispielsweise mit der Familie von Rajesh aus Nasinabad auf deren Dach wir für die Nacht einen sicheren Zeltplatz fanden nachdem wir zuvor 40km lang nach einem Hotel gesucht hatten und die Gegend je später der Tag wurde für uns immer unsicherer wurde. Vielen Dank an dieser Stelle

Vielen Dank außerdem an Jogesh und seine Familie aus Kapasan für den netten gemeinsamen Abend und an Tapesh und seinen Vater auf dessen Restaurant-Terrasse wir zwischen Pushkar und Jaipur campen durften.

Abschied von Ponchy und Vicky in Udaipur

Abschied von Ponchy und Vicky in Udaipur

Panther Crossing

Panther Crossing

auf dem Marktplatz in Kapasan

auf dem Marktplatz in Kapasan

unterwegs

unterwegs

mit Rajesh und seiner Familie auf deren Dach wir Zelten durften

mit Rajesh und seiner Familie auf deren Dach wir Zelten durften

Müll überall

Müll überall

Sikh Tempel in Pushkar

Sikh Tempel in Pushkar

in Pushkar

in Pushkar

in Pushkar

in Pushkar

in Pushkar gibt es mehr als 400 Tempel

in Pushkar gibt es mehr als 400 Tempel

die heiligen Kühe sind natürlich auch überall

die heiligen Kühe sind natürlich auch überall

Kleiner Tempel des Gott Ganesha

Kleiner Tempel des Gott Ganesha

der heilige Pushkar See

der heilige Pushkar See

in Pushkar

in Pushkar

an einem Bahnübergang

an einem Bahnübergang

Armut überall

Armut überall

farbenfrohes Holi-Fest: man beschmiert sich gegenseitig mit Farbe

farbenfrohes Holi-Fest: man beschmiert sich gegenseitig mit Farbe

die Frauen haben immer schwer zu schleppen

die Frauen haben immer schwer zu schleppen

Affenfütterung auf dem Highway

Affenfütterung auf dem Highway

unterwegs

unterwegs

unterwegs

unterwegs

Die Rajastani auf dem Land verschleiern sich

Die Rajastani auf dem Land verschleiern sich

unterwegs

unterwegs

Umzug

Umzug

in Neu Delhi

in Neu Delhi

wir dachten wir hätten viel Gepäck

wir dachten wir hätten viel Gepäck

Schwertransport

Schwertransport

"Die Stadt die für dich denkt"!!!?????

“Willkommen in der Stadt die für dich denkt.”!!!?????

Der “Bra bra bra” Typ im Video hat Mete eine Blume in die Hand gedrückt und versuchte uns zum See zu locken. Trick hierbei ist das dort eine angebliche heilige Zeremonie gemacht wird und hinterher wird eine Unsumme an Geld verlangt. Von dem Trick wußten wir da noch nichts aber da die Typen uns noch eine Weile gefolgt waren hat Mete sie weggeschickt.

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