Auf dem Weg nach Haines

Kanada | 5. August 2010 23:36
 
Kaum hatten wir die Schönheit des Yukons angepriesen bekamen wir auch schon die Rechnung dafür serviert, in Form von nicht enden wollendem Gegenwind.
  
Als wäre es nicht so schon anstrengend genug radelten wir, dem Wind sei dank, im Schneckentempo die Hügel rauf unter runter. An unserem 2. Radeltag von Haines Juntion aus wurde es tricky, wir kamen einfach nicht gegen den Wind an und suchten vergebens nach einer Möglichlichkeit wild zu campen.

 Da erinnerten wir uns an den Tip den wir von einem spanichen Radlerpärchen bekamen. Es gab eine Notunterkunft ganz in der Nähe die wir dann zum Glück noch mit letzter Kraft, als die Sonne bereits unterging, auch erreichten.   

  

Die Hütte auch liebevoll das “Resort” genannt teilten wir dann mit 2 weiteren Radlerinnen aus Australien und Maria und Hilo aus Madrid. Hilo ist ein Bergführer und Kanufahrer der verwirrte Stadtmenschen mit seinen Touren hier oder in der Antarctis wieder zu mentaler Klarheit führt. Falls ihm dies nicht gelingt hilft ihm Maria seine Freundin weiter, die nebenbei Psychologin ist wenn sie sich nicht gerade als ehrenamtliche Entwicklungshelferin in der 3.Welt bewegt. Es war ein äusserst angenehme Atmosphäre im “Resort” und so liessen wir es am nächsten Morgen langsam angehen und genossen die Gesellschaft und die interessante Gespräche mit den beiden. 
   
Nachdem wir uns herzlich verabschiedet hatten ging es dann weiter in Richung Haines. Die Vorfreude auf ein richtiges Essen, zu dem wir ja noch von Adva und Alfred eingeladen waren, war dann doch stärker als der blöde Gegenwind. So erreichten wir nach einer weiteren Nacht wild campens, vor herrlicher Bergkulisse, das schöne Haines das sich an der Inside Passage befindet.  

 

  

Wir bekamen von einer einheimischen Dame den Tip das sich in der Nähe des julkut Flusses Grizzlys aufhalten und nachdem Mete ja schon mit dem Wolf getanzt hatte wollte Dagmar halt mit nem Bären tanzen. Dies gelang ihr nicht so ganz. Aber statt dessen hat sie sich mit einem Ungeheuer namens Wieselus T.Rex angelegt ein direkter Nachfahre des Tyranusaurus Rex. Dieses Monster ist so glauben wir noch nie von Europäern gesichtet worden und nur den sehr alt Eingeborenen bekannt. Respekt Dagmar!   

  

Wir schlenderten die Stege am Hafen entlang und da stand sie majestätisch vor uns: Das “Water-Huen”. Herzlich wurden wir aufs Boot eingeladen was einem sofort das Gefühl von Abenteuer und Freiheit vermittelt. Man bekam sofort Lust einfach die Segel zu hieven und mit dem Wind fort zu segeln. Adva hatte an alles gedacht und nach einem Aperitif rief sie zu Tisch. Es gab herrlich frischen Lachs, zusammen mit Pasta, einer sehr leckeren vegetarischen Soße und Salat. Alles was ein Radlerherz so begehrt. Die beiden sind sehr inspirierend mit Ihrem aussergewöhnlichen Lebensstil und wir genossen es ihren Geschichten der Südsee zu lauschen. Der Abend mit den beiden auf ihrem Segelschiff war definitiv einer unserer schönsten seit Beginn der Reise. Wenn alles klappt werden wir uns mit Adva in San Francisco in ca. 2 Monaten wiedertreffen worauf wir uns schon sehr freuen. Alfred hat uns auch eingeladen auf seine Blockhütte in den Bergen Colorados. Leider ist das zu abseits des Weges, aber wir hoffen dennoch Alfred eines Tages wiederzusehen, vielleicht sogar mit ihm zu segeln.