Oregon

USA | 14. Oktober 2010 17:27
 
Nachdem wir ja die Berge Washingtons hinter uns gelassen hatten ging es dann schön bergab, wir fuhren kurz über den Columbia River der hier knapp über Meeresspiegel liegt und dann befanden wir uns schon in Oregon, unserem dritten Bundesstaat der USA. Hier mussten wir uns dann natürlich wieder mal die Berge hocharbeiten, aber dies ist ja nix neues für euch.
  
So ging es dann in die spektakuläre Hochwüste Oregons. Man könnte ja meinen so ne Wüstenlandschaft sei langweilig, aber dem ist nicht so. Eher im Gegenteil, erst recht wenn die Wüste und Berge Seite an Seite sind. 

  

Bei hochsommerlichen Temperaturen kämpften wir uns dann das Hochplateu hinauf und zu unserem Glück sind die Strassen die wir gewählt hatten nicht stark befahren. So konnten wir uns ganz der Landschaft und unseren Eindrücken hingeben.   

Hier mussten wir, bedingt durch die Abgeschiedenheit wieder mal wild campieren. Oder sollten wir sagen wir durften wild campen. Das wild campen hat schon was Tolles an sich, man taucht tiefer in die Natur ein und hat so natürlich eine andere Einsicht in den Sternenhimmel und auch eine andere Geräuchskulisse um sich als wie in bewohnten Gebieten.   

   

Einmal lag unser Zeltplatz dummerweise direkt neben der Strasse denn links und rechts waren Zäune von nicht sichtbaren Farmen. Während der Nacht hielten einige der vereinzelt vorbeifahrenden Autofahrer. Sobald wir aus dem Zelt krabbelten war jedoch jeder von ihnen bereits wieder verschwunden. Wir nehmen an das sie die Reifen oder Taschen unserer Fahrräder reflektieren sahen und wollten nur mal gucken was das denn so ist. Ein Beweis wie gut doch unsere Reflektoren sind ;-) . Diesmal haben sie uns jedoch die wohl schlafloseste Nacht seit Beginn unserer Reise und den ersten erlebten Sonnenaufgang beschert da wir ja nun eh nicht schlafen konnten.   

Total übermüdet überfuhr Dagmar am nächsten Morgen fast eine Klapperschlange welche sich auf dem Seitenstreifen breit gemacht hatte und sich sonnte. Dagmar konnte gerade noch ausweichen und bei einem Blick über die Schulter sahen wir dass die Schlange bereits den Kopf oben hatte und Zähne zeigte. Fragt sich wer sich hier mehr erschreckt hatte, Dagmar oder die Schlange, hehe. Von nun an hieß es auf jeden Fall Augen auf der Strasse halten!   

   

Unsere Route führte uns dann in die Kleinstadt Bend welches bei Sportlern und Outdoor Freunden sehr bekannt und beliebt ist. Connie und Roger warteten schon mit einigen Freunden auf uns. Als wir ihr Haus erreichten wurden wir herzlichst empfangen und unsere schweren Räder wurden von den Freunden in die Garage geschoben und wir wurden direkt mit Pizza, Bier und Wein gestärkt. Die beiden sind Ironmans und von nun an Metes Vorbilder. Beide meinten zum Mete wenn er einen Ironman machen sollte kommen sie auch zum anfeuern. Daher hält er sich mal den Kanadischen Ironman den beide wärmstens empfahlen mal vor Augen.   

   

Connie bot Mete an mittags doch mit ihr zum Schwimmtraining zu kommen da dieses von einem Trainer, der auch Olympioniken unterrichtet, gehalten wird. Leider musste der Arme absagen da wir noch den Bericht über Washington beenden wollten. Aber die Einladung zum Lauftreff am späten Nachmittag den Connie führte konnten wir dann doch annehmen.   

Anschliessend gingen es noch in ein Brauhaus wo wir von den Läuferinnen Pathi, Julia und Jennifer begleitet wurden. Die drei waren besgeistert von unserem Trip und Jennifer wollte noch einiges mit uns am nächsten Tag unternehmen. So kam sie am nächsten Morgen vorbei und lud uns zu sich nach Hause ein damit wir auch ihren Ehemann Andy und die 3 entzückenden Kinder kennenlernen. Vorher aber sollten wir noch, wie es sich für richtige Touristen gehört, den Deschutes Fluss auf einer Art Schlauchboot hinabtreiben. Wir kamen dann ganze 15 Meter weit und erlitten Schiffsbruch und Connie und Roger mussten uns aus dem Fluss fischen. Zum Glück gibt es hierfür keine Augenzeugen, hehe.   

   

Als Jennifer und Andy beim Abendessen von unseren weiteren Reiseplänen hörten, boten sie uns an in ihrer Wochenendhütte am Diamond Lake zu übernachten, welche sich auf unserer Route befand.   

   

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns schweren Herzens von Connie und Roger mit denen wir so eine abwechslungsreiche und aufregende Zeit verbringen durften. Mit den beiden sind wir bereits wieder in Mexico verabredet worauf wir uns schon sehr freuen.   

Nach einem 35 Kilometer langen Anstieg fuhren wir am Mount Bachelor, an den 3 Sisters Mountains und am Broken Top Mountain vorbei. Diesmal durften wir auch alle zu sehen bekommen, hehe. Und auch so ist die Landschaft unheimlich reizvoll:  

   

  

  

Dann machten wir uns auf dem Weg zur Cabin von Jennifer und Andy am Diamond Lake. Da wir es mal wieder nicht rechtzeitig schafften hatten wir das Vergnügen die Hütte im Dunkeln suchen zu dürfen, aber wir haben sie gefunden und machten es uns in ihr für 2 Tage gemütlich :-) .   

Von hier aus erkundschaffteten wir das Umland, ausnahmsweise mal ohne Gepäck. So umrundeten wir den Diamond Lake und fuhren – mal wieder bergauf zum bis dato höchsten Punkt auf ca. 2200 Metern – zum Crater Lake. Der Crater Lake ist wie der Name schon sagt ein See in einem Krater. Der See hat 592 Meter Tiefe und ist somit der tiefste See der USA. Ausserdem ist er bekannt für sein extrem klares Wasser. Die Schönheit und Besonderheit des Sees und der umliegenden vulkanischen Landschaft hat uns sehr beeindruckt und wir konnten u.a. diese schönen Erinnerungen von ihm mitnehmen:   

   

   

Unser nächstes Ziel war der Besuch bei Patricia, John und Marthy in Medford welche sich die Zeit nahmen uns die Gegend zu zeigen und uns zum jährlichen Fall Colors Ride (Herbstfarben-Fahrt) ihres Fahrradclubs einluden. Im Anschluss an die Tour gab es noch eine gemütliches BBQ bei dem wir einige der Clubmitglieder näher kennenlernen durfte. U.a. Helmut aus Aachen der vor einigen Jahrzehnten seinem Herzen folgte um den Wilden Westen zu erobern. Diese Eroberungszüge gelingen ihm nach wie vor dank seines Single-Speed-Fahrrads und seines großen Herzens.   

   

Vor unserer Abfahrt ging unser Freund John nochmals gemeinsam mit Mete über unsere Räder her und half uns ungemein mit einigen Wartungsarbeiten. Anschliessend ging es dann noch zum irischen Pub um unseren letzen gemeinsamen Abend zu celebrieren. Da bei unserem Aufbruch Wochenende war und unsere Gastgeber nicht arbeiten mußten, nutzten sie die Gelegenheit für eine weitere Wochenend-Radtour und begleiten uns noch einige Meilen aus der Stadt heraus.   

   

Die Menschen sowohl in Washington wie auch in Oregon haben uns sehr mit ihrer unermesslichen Gastfreundschaft und ihrem großen Interesse an unserer Reise beeindruckt. So auch Jim und Shirley bei denen wir, an unserem letzten Tag in Orgeon, auf der Suche nach einem Platz zum Zelt aufschlagen anklopften und welche uns spontan statt eines Stück Rasens ihren großen Campingwagen zur Verfügung stellten. Aber auch alle anderen die uns mit Trinkwasser, Schlafgelegenheiten, Weginformationen, etc. aushalfen werden wir in guter Erinnerung behalten.   

« Vorherige Seite