Auf dem Weg zu Bob und Janet, Monterey bis Lompoc, 8/11-17/11/2010

USA | 26. November 2010 08:27

Wir befanden uns auf dem 17-Mile Drive der von Monterey an der Küste entlang in Richtung Carmel geht. Es ging entlang einer schönen und rauhen Küstenlandschaft und man wurde begleitet von den Gesängen der Möwen und hier und da auch mit dem lauten Gehäule der Seehunde. 

Kurz darauf sahen wir einen Mann der an der Straße vor seinem geparkten Auto stand. Er begrüßte uns und fragte ob wir nicht ein paar Minuten Zeit hätten. Wir waren ihm mit unserer vollgepackten Montur aufgefallen, aber besonders interessiert war er an unseren Packtaschen da er sich selbst gerade ähnliche bestellt hatte. Dann fiel sein Blick auf unsere Rohloffschaltung, und er wurde noch interessierter denn genau eine solche sollte sein neues Tandemrad auch haben. Nach ein paar Minuten verabschiedete er sich nett und wünschte uns noch eine gute Reise.
 
Um so erstaunter waren wir als uns eben dieser Mann ein paar Meilen weiter, diesmal auf seinem Fahrrad, wieder begegnete. Sein name ist Nelson und er wollte uns eine Weile begleiten und er hatte natürlich noch einige Fragen zu unseren Fahrrädern und unserer Reise. Und so fuhren wir gemeinsam weiter entlang des 17-Mile Drives, des Pebble Beaches und durch den schönen netten Küstenort Carmel. Nelson gab sich alle Mühe uns seine Gegend zu zeigen. Außerdem entpuppte er sich als gekonnter Hobbyfotograf und machte jede Menge Aufnahmen von uns mit unserer Kamera, nachdem wir ihm erzählt hatten, dass wir nur sehr wenig gemeinsame Bilder von uns haben.

 

 

Kurze Zeit später meinte Nelson das er uns sehr gerne zu sich nach Hause einladen würde und seine Frau stünde schon am Herd und koche bereits für uns. Und so verbrachten wir den Abend dann bei ihm und seiner Frau Laurie ihm traumhaften Ort Carmel. Frisch gestärkt und ausgeschlafen begleitete Nelson uns am nächsten Tag noch weitere 30 Kilometer in Richtung Big Sur bevor wir uns dann entgültig von ihm verabschieden mußten.
 
 
Nördlich von San Simeon sahen wir Kolonien von See-Elefanten. Meistens liegen diese dicht gedrängt am Strand und schlafen. Die Tiere wirken extrem schwerfällig und man hat das Gefühl dass sie sich, selbst nach jeder kleinsten Bewegung, erstmal ausgiebigst ausruhen müssen. Es ist uns ein Rätsel wie die sich überhaupt bewegen können.
 

 

 

Am nächsten Tag als wir durch die kleine Ortschaft Guadeloupe fuhren hatten wir das Gefühl uns bereits in Mexiko zu befinden. Wir fühlten uns fast wie in ein anderes Land versetzt. Im Supermarkt und auch auf der Strasse sprachen sie alle spanisch und außer uns sahen wir auch keinen anderen Amerikaner oder Europäer.
 
Da es nicht mehr lange bis Sonnenuntergang war fragten wir einen Mann auf der Straße ob es hier in der Nähe einen Campingplatz gibt. Wir hatten zwar schon von Leuten gehört dass da nichts komme, aber es hatte uns zu früh erschienen, gegen Mittag schon auf einen der zahlreichen Campingplätze in Pismo Beach zu gehen, und so waren wir weitergefahren in der Hoffnung das es später doch was gäbe. Leider konnte der Mann auch nur bestätigen was wir schon wußten, es gab keinen Campground.
Es blieb uns dennoch nichts übrig und so fuhren wir auf gut Glück weiter. Nachdem wir einige Meilen aus dem Ort entlang von riesigen Anbaufelder gefahren waren, entdeckten wir eine Farm die nicht zu weit von der Straße entfernt lag. In der Hoffnung hier unser Zelt aufschlagen zu können, klopften wir an und trafen auf die wundervolle und herzliche Familie von Lisa und Randy. Die beiden meinten wir sollen direkt neben dem Haus unser Zelt aufbauen da der Rasen dort am besten sei. Anschließend würden sie uns zum Abendessen erwarten. Sonja, die Tochter von Lisa, servierte uns die besten Burritos die wir je gegessen haben, passend zu dem tollen Abend den wir mit der ganzen Familie verbracht haben.

 

Der Abschied am nächsten Morgen viel uns sehr schwer aber wir mußten weiter, wußten wir doch dass wir in Lompoc von Bob und Janet erwartet wurden. Nach einem halben Tag radeln, erreichten wir schließlich unser lang ersehntes Ziel. Wir hatten Bob und Janet vor ca. 6 Wochen auf einem Rastplatz nördlich von Bend in Oregon kennegelernt. Da unsere Unterhaltung dort nur so kurz sein konnte, hatten sie uns spontan zu sich nach Hause nach Lompoc eingeladen um uns näher kennen zu lernen. Seit jeher war Lompoc fest integretiert in unserem Reiseplan. Desweiteren folgten unserer Begegnung viele herzliche Emails mit zahlreichen Reisetipps für unseren Weg in Richtung Kalifornien und Lompoc. Und so herzlich wie die Emails waren so war auch die Begrüßung bei unserem Wiedersehen.
 
Die nächsten 3 Tage verflogen wie im Fluge. So zeigten uns unsere Freunde ausgiebigst ihre Gegend und führten uns durch Lompoc, Solvang (einer dänischen Ortschaft) und Buellton. Da sich die Gegend hier gut für den Weinanbau eignet gingen unsere Besichtungstouren auch in die hiesigen Weinkellerreien wo wir den hiesigen Wein auch schön fleissig probierten.

 

An unserem letzten Tag in Lompoc hatten wir noch einen Termin mit der örtlichen Zeitung dem Lompoc Record. Bob hatte dieses für uns in die Wege geleitet. Wir standen den Reportern, die großes Interesse an unserer Tour hatten, Rede und Antwort und bereits zwei Tage später erschien unser Interview sogar auf der Titelseite des Lompoc Records und in der Santa Maria Times abgedruckt. Den Artikel könnt ihr hier online lesen.
 
(Leider hat sich in dem Bericht ein kleiner Fehler eingeschlichen, also nur zur Info für euch, wir sind bis jetzt ca. 55000 Höhenmeter mit unseren Fahrrädern geklettert. Dies entspricht ca. 180000 Feet (Fuß) und nicht wie im Artikel gedruckt 17000 Feet.)
 
Hier möchten wir uns bei unseren Freunden Bob und Janet für die tolle Zeit die wir mit ihnen verbringen durften bedanken. Die Anteilnahme die Bob und Janet an unserer Tour haben ist etwas ganz Besonderes für uns. Es würde uns nicht wundern wenn wir eines Tages, irgendwo in der Welt, um die Ecke fahren und Bob und Janet auf einmal vor uns stünden, nur um zu gucken wie es uns denn so geht. Die Herzlichkeit der beiden und ihrer Enkelin Emma wird uns für immer in Erinnerung bleiben und auf unserer Reise begleiten.
 
 

 

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