Guanajuato, 19-24/2/11

Mexiko | 24. Februar 2011 15:45

   

Immer öfter landen wir auf den kostenpflichtigen Autobahnen (Cuotas) obwohl das Radfahren hier offiziel verboten ist. Die entsprechenden Schilder werden von uns jedoch einfach aus Versehen übersehen, hihi, denn das Fahren auf den Autobahnen erscheint oftmals die sicherere Variante denn zum einen sind diese für viele Auto- und Lastwagenfahrer einfach zu teuer und daher herrscht weniger Verkehr wie auf den kostenfreien Schnellstraßen, und zum anderen gibt es hier meistens einen breiten Seitenstreifen auf dem wir relativ (mal vom ständigen Motorenlärm abgesehen) ungestört daherradeln können. 
   
 

 

So wie uns scheint es auch niemand anderen zu interessieren dass wir hier eigentlich nicht sein sollten, denn selbst die Polizeistreifen fahren nur winkend an uns vorbei, die Bauarbeiter an der Straße grüßen und winken freundlich (natürlich nur wenn man selbst grüßt, ansonsten wird man nur angeguckt als hätten sie noch nie zuvor in ihrem Leben einen Radfahrer gesehen) und die Angestellten an den Zahlstellen weisen uns freundlich den Weg an den Schranken vorbei und wollen keinen Cent von uns für die Benutzung der Strassen. Da fragt man sich doch, warum werden hier überhaupt Schilder aufgestellt?   

So kamen wir dann schließlich auch über die Cuota Mex110D nach Guanajuato. Die Einfahrt in die Stadt war schon ein kleines Abenteuer denn die Straßen verlaufen hier weitgehend in unterirdischen Tunneln welche aus ehemaligen Flußbetten und Bergwerkschächten entstanden sind. So mußten wir erstmals hinein in das für uns (und vermutlich für jeden anderen Touristen auch) undurchsichtigeTunnelsystem um überhaupt in die Stadt zu gelangen. Mit etwas Glück und viel Fragerei sahen wir dann schließlich eine Fußgängerrampe die uns aus dem Tunnelsystem nach oben führte, und siehe da, auf einmal standen wir mitten im historischen Zentrum von Guanajuato, am Jardin Union mit dem prächtigen Templo San Diego und dem Teatro Juarez.   

  

  

  

Guanajuato ist seit 1990 Weltkulturerbe der UNESCO und es gibt hier jede Menge historische Prachtbauten zu bestaunen. Früher wurde hier Silber abgebaut welches der Stadt zu viel Reichtum verhalf. Heutzutage ist sie mit drei großen Universitäten vor allem Studentenstadt.   

  

Die Stadt hat einen unvergleichlichen Charme und ist für uns bis jetzt die Stadt in Mexiko mit dem meisten Ambiente. Es ist viel los, das Leben spielt sich in den Straßen und zu Fuß ab (die Autos wurden ja weitgehend unter die Erde verbannt), man sieht vor allem viele junge Leute und es ist sehr bunt hier. Es macht einfach Spaß durch die Straßen und verwinkelten Gassen mit all den farbenfrohen Häusern zu schlendern oder in einem der zahlreichen Cafes und Restaurants einzukehren und alles einfach nur auf sich wirken zu lassen.   

  

  

  

Auch wenn Guanajuato so viel zu bieten hat, die berühmteste Sehenswürdigkeit ist keine der Kathedralen oder alten Gebäude. Nein, es ist das Mumienmuseum (Museo de las Momias): Mitte des 18. Jahrhunderts hat man bei der Umgrabung des Friedhofes entdeckt das die Leichen durch den mineralhaltigen Boden und das semiaride Klima nicht verwest sondern mumifiziert worden sind und hat diese in dem Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ganze war uns dann aber doch zu makaber und wir bevorzugten dann doch die historischen Gebäude der Stadt.   

  

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