Hoch, Höher, Durango, 31/1-8/2/11

Mexiko | 11. Februar 2011 04:57
 
Da wir uns ja in La Paz bereits auskannten war der Weg zum Baja Ferry Schalter schnell gefunden. Hier bestellte Mete mit einer Freude im Gesicht 2 Tickets nach Mazatlan. Die Freude verschwand schnell als das Mädel am Schalter meinte das es die Fährverbindung seit einer Woche nicht mehr gibt. Ups! 
 
Zum Glück wussten wir das es ja noch eine Cargo Fähre gibt welche die Strecke 3x die Woche übersetzt und man hierfür auch Tickets kaufen kann. Scheint so das das Mädel es noch nicht wußte. So hatten wir uns glücklicherweise doch noch eine Kabine für den Sonntag reservieren können und mußten nicht nach Topolobambo welches ca. 500 Kilometer nördlich von Mazatlan ist. 
 
So verabschiedeten wir uns von der Dame des Hotels in La Paz und machten uns dann auf den Weg zum Fährhafen. Hier mußten wir durch den Zoll und einer der Beamten meinte doch tatsächlich das wir auf einen Knopf vom Zufallsgenertator drücken müssen und wenn es rot leuchtet müßten wir all unser Gepäck zur Kontrolle auspacken. Davon ausgehend das es ja eh grün leuchten würde drückte Mete den Knopf und…Rot! Also hieß es alle Sachen rauskramen! wir hatten gerade die erste Schnalle unserer Taschen auch nur berührt, da meinte der Beamte das würde reichen und wir könnten durchfahren. Wahrscheinlich war es ihm zu viel Aufwand durch unsere dreckigen Klamotten zu gehen. :-)  
 
Die Fähre war besser als gedacht und hier lernten wir die deutschen Auswanderer Stefan und Heike mit ihrer 2 Monate altenTochter kennen. Die 3 betreiben ein Gästehaus (B&B)welches auch Kanu und Angeltouren im Yukon (Kanada)anbietet, und verbringen einen Teil des Winters in Mexiko. Falls wir in der Nähe ihres Winterdomizils sein sollten hat uns der Stefan zum Gleitschirm fliegen eingeladen. Falls ihr mal Lust haben solltet in Kanada euren Urlaub zu verbringen können wir euch die 3 wärmstens empfehlen. Mit der Tochter haben wir zwar nicht viel reden können aber sie ist sehr süß. :-)  
 
Am nächsten Morgen betraten wir beide erstmals das Mexikanische Festland. Prompt hatten wir wieder mal einen Check von den Grenzbeamten der auch wieder witzig war. Dieses mal hatten sie uns gedroht unsere Sachen zu kontrollieren, jaja… aber da wurde wieder nix draus, hehehe…. 
 
In Mazatlan wurden wir von Cris und Fred, 2 amerikanischen Auswanderern aus Phoenix die wir über “Warmshowers” kennengelernt haben, herzlichst empfangen. 
 

Die beiden haben sich ein schönes großes Haus im historischen Viertel gekauft welches natürlich eine tolle Ausgangslage ist um die Stadt ein wenig zu erkundschaften. Außerdem liegt es auch nur ca. 50 Meter von der Strandpromenade entfernt wo es nette Cafes und Restaurants gibt. 

 

 

Die beiden sind hervorragende Gastgeber und wir hatten 2 tolle und enspannte Tagen mit ihnen verbringen dürfen. In Freundschaft verabschiedeten wir uns und machten wir uns auf den Weg nach Durango welches auf der anderen Seite der Sierra Madre auf dem Hochplateu liegt. Kurz nach Mazatlan fiel uns auf das wir den Hausschlüssel vor lauter Rederei nicht zurück gegeben hatten, ups. So vereinbarten wir mit Cris das wir den Schlüssel in unserem nächsten Hotel hinterlegen würden und bescherten den beiden somit einen netten Wochenendausflug nach Concordia. 

Der Weg nach Durango ist ziemlich leicht zu finden, nach Villa Union links auf die Mex40 abbiegen in Richtung Sierra Madre (von Mete auch spaßeshalber Sierra de Puta Madre genannt) und dann einfach hoch, höher und noch höher und noch höher bis man kurz vorm umkippen ist, und noch einmal weil es so schön ist hoch auf ca. 2800 Meter über dem Meeresspiegel. Einfach oder? Man kann sich ja gar nicht verfahren. 

 

Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und wird nie langweilig. Anfangs geht es durch eine Allee der Papageien und später gibt es noch Pferde, Kühe und Esel die mit Unterstützung der Landbewölkerung einen nach oben hin anfeuern. Meistens hupen die vorbei fahrenen Autofahrer und winken und zeigen den Daumen nach oben… Was die uns wohl damit sagen wollen?? 

 

Für die Strecke Mazatlan-Durango, welche ca. 310 km weit auseinander liegt, benötigten wir 6 Radeltage und das auch nur weil man am letzten Tag einige ordentliche Abfahrten hat, sonst wären es sicherlich 7 gewesen. Allerdings gibt es hier Anstiege mit über 20% wo wir fast den ganzen Tag im ersten Gang fuhren und uns teilweise mit nur 4 km/h hinauf kämpften. 

 

 

Wir hatten außerdem sehr mit der dünnen Höhenluft (ab 2000 m) zu kämpfen und wachten nachts öftermal mit Atemnot und Kopfschmerzen auf. Deswegen legten wir einen extra Ruhetag ein um uns nicht zu überlasten. Glücklicherweise gab es in El Salto ein recht komfortables Hotel mit Restaurant, Kamin im Zimmer, usw. 

In den Ortschaften über 2500 m wurde es abends eiskalt und Wasserleitungen und Pfützen auf den Straßen froren ein. Gepaart mit einer sehr trockenen Luft sorgte dies für winterliche Stimmung, und das in (fast) tropischen Gefilden. 

 

Tagsdarauf hatten wir dann eine relativ leichte Fahrt und fuhren hinab nach Durango. Von hier aus werden wir einige Kolonialstädte die sich auf dem zentralen Hochplateau befinden in Angriff nehmen.