Spanischkurs in Xela, 16/4-6/5/11

Guatemala | 8. Mai 2011 21:42

Nach unserem schönen Empfang bei World Vision machte sich Dagmars Magen-Darm-Erkrankung wieder bemerkbar und so schoben wir erstmal ein paar Tage Pause in Malacatan ein. Als sie sich drei Tage später besser fühlte machten wir uns auf den Weg in die Berge.

Steil ging es bergauf. Wir haben ja schon so einige Berge und Steigungen hinter uns, aber nichts von denen konnte mithalten mit dem Anstieg den wir vor uns hatten. Mit teilweise nur 3 km/h (!) ging es bergauf. Mußten wir einmal anhalten gab es zum wieder anfahren nur eine Möglichkeit: erst wieder ein kleines Stückchen bergab, dann eine Kurve drehen und hoffen dass man zum bergauffahren genug Schwung bekommen hatte. Den Höhepunkt hatten wir erreicht, als uns ein Fußgänger (!) in langsamem Schritttempo überholte.

Wir hatten gerade den Ort San Rafael Pie de La Cuesta passiert als es, wie schon die letzten Tage zuvor am Nachmittag, kräftig anfing zu schütten. Nach kurzer Überlegung entschlossen wir uns dazu umzudrehen und den Tag für heute zu beenden. Und so checkten wir in San Rafael im Hotel Victorias ein, dem luxuriösesten Hotel seit Beginn unserer Reise für gerademal 20€. Hier schlug Dagmars Magen-Darm-Erkrankung heftiger als zuvor zu. Nach einem extra Tag im Hotel ging es ihr noch schlechter, an weiterfahren war nicht zu denken. Als Mete noch einen weiteren Tag im Hotel verlängern wollte kam der große Schock, das Hotel war komplett für die Osterfeiertage ausgebucht! Dem Besitzer des Hotels war es nicht wohl dabei uns in Dagmars krankem Zustand gehen zu lassen. So ging er noch mit Mete zu seiner Tante und versuchte uns bei ihr unterzubekommen, aber auch hier war alles ausgebucht. Die Rezeptionistin telefornierte auch noch rum aber überall gab es die gleiche negative Auskunft.

Und so fanden wir uns am nächsten Tag auf der Ladefläche von drei Pickups wieder deren Fahrer uns freundlicherweise jeweils ein Stückchen mitnahmen. Dies ist das erste Mal auf unserer Tour dass wir so unsere Strecke ein Stück weit verkürzen müssen, denn dies kommt für uns nur aus Sicherheits- oder Krankheitsgründen (wie es hier der Fall war) in Frage. Am Ende des Tages erreichten wir so das 70 Kilometer entfernte Quetzaltenango, die eine Hälfte der Strecke hatten wir selbst geradelt, die andere mit den Pickups vor allem an den steileren Stellen überbrückt.

Lustig waren die Pickupfahrten sicherlich nicht. Unsere Fahrer schienen es alle sehr eilig zu haben und meinten mitunter auch in Kurven überholen zu müssen. Uns blieb nichts weiter als zu hoffen dass dies gut gehen würde und wir hatten so alle Mühe uns und die Fahrräder auf der Ladefläche festzuhalten. Bei der letzen Fahrt kamen wir außerdem wieder mitten in den kräftigen Nachmittagsregen der bei 2500 Metern Höhe sogar zum Hagel wurde. Wir waren so froh als der Fahrer dieses Pickups endlich unter dem Dach einer Tankstelle anhielt und uns absteigen ließ und wir den Regen dort aussitzen konnten.

Abends in Quetzaltenango, welches von den Guatemalteken kurz Xela genannt wird, zogen wir bei unserer Gastfamilie ein. Zum Glück hatte Olga, die Leiterin unserer Sprachschule Sakribal, dies noch so kurzfristig organisieren können denn eigentlich hatte sie erst später mit unserer Ankunft gerechnet. Hier in der Familie würden wir die nächsten drei Wochen wohnen während wir in der Sprachschule jeweils 25 Stunden die Woche im Einzelunterricht Spanisch pauken werden. Zum Glück war jetzt aber erstmal das Osterwochenende und so konnte vor allem Dagmar sich von den Strapazen und der Infektion erholen bevor es dann ab Montag auf die Schulbank ging.

Seit Ostermontag pauken wir nun täglich 5 Stunden mit unseren Spanischlehrerinnen Layla und Carolina und bemerkten schnell unsere Fortschritte. 5 Stunden Einzelunterricht am Tag ist warscheinlich die effektivste Methode um eine Sprache zu erlernen. Auch das Umfeld stimmt denn mit der Gastfamilie wird natürlich auch nur auf spanisch kommuniziert und desweiteren gibt es in Xela auch kaum Touristen mit denen man in Versuchung kommen könnte sich auf englisch oder gar auf deutsch zu unterhalten. Derzeit sind kaum Schüler in der Schule, was einen ruhigen Rahmen für den Unterricht schafft und in den Pausen wird natürlich auch nur spanisch gesprochen.

Neben dem Unterricht bietet die Schule auch verschiedene Nachmittagsaktivitäten an, wie z.B. kleinere Ausflüge, Kochaktivitäten oder Filmvorstellungen. So unternahm Dagmar einen Ausflug mit Carolina zum nahegelegenen Ort Zunil mit Großmarkt und dem “heiligen” San Simon:

Und hier waren wir mit Layla und ihrem Sohn an einem Aussichtspunkt mit schönen Blick auf Xela und das Umland:

Leider hatten wir im Laufe der Woche ein paar Probleme mit unserer Gastfamilie und so wechselten wir am Ende der ersten Woche zu unserer neuen Gastmutter Aldina welche zusammen mit ihrer Schwester Dulsa und Rudolfo lebt. Alle drei sind super nett und wir fühlen uns sehr wohl hier. Desweiteren ist Aldina eine tolle Köchin und verwöhnt uns ganz schön mit ihren Köstlichkeiten. :-)