Äquatorüberquerung und Quito, 1-10/9/2011

Ecuador | 19. September 2011 01:58
Kurz nachdem wir am Morgen in Ipiales gestartet waren, erzählte Mete wie er geträumt hatte dass wir an diesem Tag noch auf andere Tourenradler treffen werden die uns von Süden her entgegen kommen. 
  
Ein paar Kilometer weiter, wir hatten gerade an der kolumbianischen Grenze ausgecheckt und wollten uns auf den Weg zum ecuadorianischen Grenzposten machen, als dann auf einmal tatsächlich Melody und Stephane aus Frankreich mit ihrem Tandem vor uns standen. Woher Mete das wohl wußte, wir waren ja schon lange keinen anderen Radreisenden begegnet? Die beiden sind vor einem Jahr in Argentinien gestartet und derzeit auf dem Weg nach Alaska und dann nach Asien. Wir plauderten bestimmt eine Stunde und tauschten gegenseitig Informationen über die weiteren Strecken aus bevor dann jeder seinen weiteren Grenzformalitäten nachging. 

  

  
 Unser Eindruck von Ecuador ist absolut positiv. Die Menschen hier sind überaus nett und freundlich, auf eine sehr angehme zurückhaltende Art.   

Weiterhin gibt es sehr viele Indigenas die sehr bunt und mit schönen Hüten auf den Kopf gekleidet sind. Hätten die jetzt noch Lederhosen an könnte man sie auch leicht mit Bayern verwechseln.       Landschaftlich kommen wir immer tiefer in die Anden hinein. Die Berge und die zu überquerenden Pässe werden höher und dazwischen Abfahrten die weit in die Täler hineinführen.    

    

   

 Etwa 60 Kilometer vor Quito war es dann soweit. Wir erreichten einen Meilenstein unserer Reise und radelten über den Äquator. In dem unteren Bild befindet sich Mete noch auf der Nordhalbkugel während Dagmar schon mal die Lage auf der Südseite checkt:    

  

    

In Quito gab es dann ein Treffen der besonderen Art. Wir trafen auf Steffi, unserer Arbeitskollegin und Freundin aus Dublin-Zeiten, die seit fast nun einem Jahr Südamerika auf den Kopf stellt. Fast hätten wir uns noch verpasst, wir auf dem Weg nach Süden, sie nach Norden, aber es hat dann doch noch geklappt und so verbrachten wir einen lustigen und interessanten Abend in einem indischen Restaurant und tauschten unsere Reiseerlebnisse aus.     

    

Wir hatten außerdem das Glück in Quito im “Casa de Ciclistas” von Carlitos, Santiago und Daniel eingeladen zu sein.     

Hier entdeckte Mete auch neue Talente in sich. An einem Abend nahmen uns die drei Jungs mit zum Bike-Polo Training. Das sagte uns natürlich nichts aber sie erklärten uns dass dies wohl ursprünglch aus Europa käme und es bald in Chile erste Südamerikameisterschaften gibt. Die Regeln an sich sind sehr einfach: Es spielen drei gegen drei. Das Team das als erstes drei Tore macht, hat gewonnen. Man darf den Boden nicht berühren sonst muss man kurz die Seitenwand auf Höhe der Mittellinie berühren bevor man weiterspielen darf und die Tore müssen mit der kurzen Seite der Schläger geschossen werden, sonst zählen sie nicht. Nach einer Weile zugucken juckte es Mete in den Beinen und er wollte auch mal. Nach ein paar Probeschlägen gings dann auch gleich zur Sache und Senor Mete “Messi” Alpay schoss gleich beim ersten Spiel ein paar Tore. Da schaute die Gegenmannschaft ganz schön alt aus der Wäsche…  

  

Wir genossen unsere Zeit in Quito welches zum einen eine sehr moderne Stadt mit toller Infrastruktur und Restaurants ist, aber auch eine sehr schöne im Kolonialstil erhaltene Altstadt hat und daher auch angeblich zu den schönsten Städten ganz Südamerikas zählt.    Als besonderes schönes und nettes Erlebnis empfanden wir die Casa de Ciclistas. Unsere drei Gastgeber erfüllen sich einen Traum in dem sie Tourenradler wie uns zu sich nach Hause einladen und bei Bedarf auch deren Räder reparieren und mit Rad und Tat zur Seite stehen. Desweiteren sind sie sehr unternehmungslustig und verstehen es ihren Gästen, in dem Falle uns eine besonders schöne und äußerst angenehme Zeit zu schenken. Hierfür bedanken wir uns bei ihnen ganz herzlich.