Chao bis Caraz – Zurück in die Berge, 15-22/11/2011

Peru | 23. November 2011 01:47
 
Nach noch zwei weiteren Tagen Pause in Chao schafften wir es endlich wieder aufzubrechen und nach bereits 15 Kilometern konnten wir der Küste endlich den Rücken zukehren.

Wir fuhren entlang einer Privatstrasse welche zu unserem Glück für Radfahrer freigegeben ist und uns so einige Kilometer Umweg ersparte. Es ging über eine Schotterstrasse welche uns trotz Rückenwind nur langsam vorankommen ließ, aber die Landschaft war unglaublich reizvoll und wir genossen es sehr.

Bald hatten wir den Rio Santa erreicht dem wir von nun an in die Berge folgen würden. Hier trafen wir auf Mike aus Polen der gerade seine Südamerika-Radreise begonnen hatte. Wir waren so im Gespräch als er bemerkte dass ihm eine seiner Taschen fehlte und daher umkehrte um sie hoffentlich wieder zu finden. Wir setzten also unsere Fahrt fort in der Annahme dass er uns wieder einholen würde und bald darauf erreichten wir wieder angenehmen Asphalt.

Nach dem kleinen Örtchen Chuquicara überquerten wir über eine Brücke den Fluss und folgten der asphaltierten Strasse. Starker Rückenwind puschte uns voran so dass wir kaum bemerkten wie wir langsam aber sicher an Höhe gewannen. Die Berge links und rechts wurden immer größer und beeindruckender.

Nach etwa 10 Kilometern sprachen wir mit einem entgegenkommenden Autofahrer der uns erklärte dass wir auf dem falschen Weg seien! Also alles wieder zurück! Bergab und gegen den Wind mußten wir zurück zur Brücke wo wir den für uns “offensichtlichen” Weg gegen eine übelste Schotterpiste eintauschen mußten!

Das schlug natürlich erstmal auf die Laune aber die wundervolle Canyon-Landschaft durch dir wir nun für die nächsten Tage fuhren machte jede Anstrengung x-mal wieder wett.

Mike hatte uns natürlich in den zwei Stunden die uns unser “Umweg” in etwa gekostet hatte inzwischen überholt wie wir später von Anwohnern erfuhren. Vielleicht sieht man sich später nochmal wieder.

Wir erreichten Huallanca wo wir übernachten wollten bevor es dann weiter bergauf und durch die “Entenschlucht” gehen sollte wo wir auf keinen geeigneten Platz zum Campen hoffen konnten. Doch in Huallanca entpuppte sich das als viel schwieriger als wie wir uns das vorgestellt hatten. Zwei der Hotels waren ausgebucht, die Chefin vom Dritten gerade nicht da. Also versuchten wir verschiedene Optionen um irgendwo die Erlaubnis zu erhalten unser Zelt aufzustellen. Nichts von alle dem klappte. Zwei Stunden später erschien dann die Chefin von dem dritten Hotel, war aber total unfreundlich, wollte uns erst nicht einmal das Zimmer zeigen und dann kostete es auch noch das doppelte bis dreifache vom üblichen Preis. Hier wollten wir auch nicht bleiben und so schlug uns ein Polizist vor auf der kleinen Plaza direkt neben der Polizeistation zu zelten. Wir fragten ob wir unsere Räder bei ihnen drinn lassen können und er willigte gerne ein . Unter den Augen der halben Ortschaft schlugen wir also unser Nachtlager dort auf, kochten uns unser Abendessen und legten uns schlafen. Am nächsten Morgen erfuhren wir von der Frau in deren Restaurant wir frühstückten das unsere Entscheidung nicht bei der Frau vom dritten Hotel zu übernachten vom ganzen Ort sehr begrüßt wurde. Offensichtlich hat sich diese Frau durch ihre extemst unfreundliche Art nicht nur bei uns unbeliebt gemacht.

Nun fuhren wir durch die Entenschlucht. Eine enge Schlucht in der die Cordillera Blanca und die Cordillera Negra teilweise nur noch durch ein paar wenige Meter getrennt voneinander verlaufen. Wir fahren durch etliche lange und kurze Tunnel, immer noch auf ungeteerter aber zumindest jetzt etwas einfacher zu fahrender Schotterstrasse.

Zum Glück herrscht hier nicht viel Verkehr, nur einmal werden wir von einem Auto aufgeschreckt das laut hupend von hinten angebraust kam als wir gerade einen der stockfinsteren Tunnel durchqueren. Sowieso können wir uns nur weiterhin über die hiesigen Autofahrer wundern. Viel zu oft brausten sie in den letzten Tagen in viel zu hoher Geschwindigkeit auf der rutschigen engen Schotterstrasse viel zu dicht an uns vorbei. Wir halten ja schon extra an und machen Platz, aber auf Rücksicht von der anderen Seite hofften wir meistens vergeblich. Mal ganz abgesehen von der großen Staubwolke in die uns jedes vorbeirrauschende Fahrzeug sowieso einhüllte.

Nach der Entenschlucht fing dann endlich wieder der Asphalt an und wir erreichten die kleine gemütliche Ortschaft Caraz wo wir uns direkt in ein Hotel eincheckten. Nach fünf anstrengenden Tagen auf staubiger Schotterpiste hatten wir dringend eine Generalüberholung (Dusche und so) nötig und genießen nun einen extra Tag Pause.

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