Mit dem Rettungshelikopter nach Isfahan, 19.-24.9.2013

Iran | 11. November 2013 17:02

Wie man ja an den vorherigen Iran-Berichten schon lesen konnte drehte sich so ziemlich alles um die Menschen die wir hier kennenlernen durften. So wird es auch weitergehen auf unserem Weg nach Isfahan. Da gerade Traubenerntezeit war wurden wir unterwegs überhäuft mit Trauben. Teilweise kamen die Leute mit ganzen Kisten an und wollten uns helfen die an unseren Taschen zu befestigen. Als ob wir nicht schon schwer genug beladen sind ;-) . Dagegen wehren ist zwecklos, hilft nur noch runterhandeln, hehe.

Einmal hat uns einer ne mindestens 5kg schwere Melone untergejubelt und ist schnell davongefahren und keine 5 Minuten später kam schon der nächste mit noch ner größeren Melone an. Den konnte wir zum Glück überzeugen das wir echt keinen weiteren Platz haben. Kann aber auch sein dass wir meinten das wir sie später abholen würden :-) , sind uns nicht mehr sicher wie wir das angestellt haben.

Unterwegs wurden wir mehrere Male von der Straße gefischt. Unter anderem von Mohsen, seiner Schwester und seinem Schwager. Mit Mohsen gingen wir, nachdem wir zuerst bei seiner Schwester zu Besuch waren, noch in deren Billardsalon und spielten Snooker. Eigentlich ist es Frauen untersagt sich in solchen Lokalitäten aufzuhalten. Aber auf Autobahnen Fahrrad fahren ja eigentlich auch und da hat die Polizei auch noch nix gesagt. Mohsen ist selber Tourenfahrer und kannte die Gastfreundschaft seiner Landsleute nur allzu gut. Keine zwei Tage vor uns hatte er schon das english/irische Fahrradweltreise-Pärchen Julian und Ellie bei sich zu Gast.

Tags drauf, wieder mal an einem Kreisverkehr am Ortseingang stand ein Wagen und sein Fahrer Nima stieg aus, kam uns entgegen und meinte es sei ihm und seiner Frau Helale eine  Freude wenn wir mitkämen und uns bei ihnen ausruhen würden. Die nette Einladung haben wir sehr gerne angenommen und machten uns am nächsten Morgen frisch und gestärkt wieder auf die Piste.

An einem der Tage an dem wir schon 2 Unfälle gesehen hatten sah es die Straße vor uns etwas komisch aus. 2 Personen versuchten ein Auto zu stoppen. ‘Hm..die hatten doch selber eins…?’, dachten wir uns. Als wir dann näher kamen sahen wir was hier los war. Einer war mit vielen Schürfwunden und Schnitten am ganzen Oberkörper verletzt. Der Motorradfahrer ist wohl in das Auto reingefahren. Wir stoppten natürlich und packten sofort unser 1.Hilfeset aus und Mete desinfizierte die Wunden von dem Armen der sich vor Schmerzen immer wieder krümmte und weinen mußte. Wir gaben ihm noch Schmerzmittel denn viel mehr konnten wir auch nicht tun. Da bei den beiden keiner anhielt stellten wir uns an den Straßenrand und das erste Auto hielt dann auch sofort an. Mitnehmen konnten sie sein Motorrad zwar nicht aber einer der Männer fuhr den Verletzten auf dem beschädigtem Moped ins nächste Krankenhaus. Wir fuhren dann in Gedanken an den jungen Mann der ja noch etwas Glück im Unglück gehabt hatte weiter.

Nach einigen guten Kilometern kamen wir am Abend an einer Roten Kreuz Station vorbei. Da es ja weit und breit sonst nix gab, dachten wir uns, wir checken mal ob wir vielleicht auf dem Parkplatz oder auf der Wiese unser Zelt aufstellen können. Stattdessen räumten wir kurz darauf unser Gepäck ins Gästezimmer. Am Abend saßen wir mit den Männern zusammen, schauten uns Bilder von unserer bisherigen Reise an und die Jungs pafften nebenbei eine Wasserpfeife.

Wir hatten Glück das Sadegh, der Flugingeneur des Rettungshelikopters, so gut Englisch sprach, denn das erleicherte die Kommunikation sehr. Er bot uns an dass wir ja gegebenenfalls mit ihm und dem Team mit nach Shiraz fliegen könnten. Aber da wollten wir ja noch nicht hin. Erst steht ja Isfahan auf dem Menü für uns wo unsere Freunde, die wir in der Grenzstadt kennengelernt hatten, auf uns warten.

Am nächsten Morgen, noch ziemlich angeschlagen von den vielen langen Radeltagen, waren wir die ersten auf den Beinen denn bis nach Isfahan sind es noch 120Km die wir heute  schaffen mussten da am Folgetag die letzte Möglichkeit für uns war unser Iran-Visa zu verlängern. Hm, aber alle schliefen sie noch und ohne uns zu verabschieden wollten wir auch nicht gehen. Wir dachten dem Ersten der ein Lebenszeichen von sich gibt, werden wir dann stellvertretend Bye Bye sagen und uns an die Arbeit machen. Wir befanden uns ja mittlerweile auf dem flachen iranischen Hochplateau, daher sollte der Weg nicht zu schwierig sein…

Aber der Erste, der wach war und vor uns stand, war der Kapitän und er fragte warum wir nicht mit ihm im Hubschrauber mitfliegen, er müsse eh in Isfahan zwischenlanden und Platz für die Räder wäre auch vorhanden. Wow, das klang natürlich verlockend denn Mete war noch nie im Helikopter geflogen und wegen dem Visa waren wir sowieso etwas unter Zeitdruck. Eigentlich versuchen wir Mitfahrmöglichkeiten auf Notfälle usw zu reduzieren aber zu einem Helikopterflug konnten wir ja schlecht nein sagen oder? OK, Schuhe aus wieder rein ins Zimmer und erstmal frühstücken :-) Dann packten wir unsere 7 Sachen, rein und los ging es…. Nach ca einer Stunde landeten wir dann auch schon auf dem Internationalen Flughafen von Isfahan. Wir verabschiedeten uns herzlich und mußten nun noch vom Fluhafengelände runter. Dies zog sich noch etwas hin und nach einigen Fotoshootings mit den Bodenpersonal etc etc, ließ man uns dann durch einen Seitenausgang raus.

Wir treffen Ellie und Julian die sich gerade auf dem Heimweg ihrer Fahrradweltreise befinden

Wir treffen Ellie und Julian die sich gerade auf dem Heimweg ihrer Fahrradweltreise befinden

Diese drei netten jungen Männer luden uns ein bei Ihnen auf der Farm zu campen. Leider mussten wir ablehnen weil wir noch etwas Distanz machen mussten um rechtzeitig zur Visaverlängerung in Isfahan anzukommen.

Diese drei netten jungen Männer luden uns ein bei Ihnen auf der Farm zu campen. Leider mussten wir ablehnen weil wir noch etwas Distanz machen mussten um rechtzeitig zur Visaverlängerung in Isfahan anzukommen.

Mit diesem Lehrer und Sohn hatten wir eine nette und lustige Pause und aßen gemeinsam eine ganze Kiste Trauben

Mit diesem Lehrer und Sohn hatten wir eine nette und lustige Pause und aßen gemeinsam eine ganze Kiste Trauben

mit Mohsen

mit Mohsen

Die Jungs vom Iranischen Roten Kreuz versorgten uns mit Wasser

Die Jungs vom Iranischen Roten Kreuz versorgten uns mit Wasser

mit Nima und Helale

mit Nima und Helale

Mit dem Security Guard einer Gasfirma vor deren Toren wir zelteten

Mit dem Security Guard einer Gasfirma vor deren Toren wir zelteten

eindrucksvolle Landschaft

eindrucksvolle Landschaft

Ein geselliger Abend mit den Jungs des Iranischen Roten Kreuzes

Ein geselliger Abend mit den Jungs des Iranischen Roten Kreuzes

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

mit dem Helicopter nach Isfahan

Wir werden aus dem Flughafengelände herausgeleitet

Wir werden aus dem Flughafengelände herausgeleitet

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